Stand 10.01.2007

  Dies ist eine Test E-Version des gedruckten Rundbrief Nr. 99 vom November 2000.

Dieser wurde ursprünglich nur für die gedruckte Version konzipiert und dies ist nur ein Test damit wir herausfinden wie wir den E-Rundbrief in Zukunft besser gestalten können. Für Tipps und Anregungen sind wir dankbar.

Maria Reichl

Aus dem Inhalt

Einleitung

"Alternative Postzustelldienste"

Proteste in Prag - Schulden des " Süden - Sozialabbau im "Norden"

BUCHTIPPS

IMPRESSUM- Achtung: Adresse und Konto geändert

TERMINE

Gesetzlich sanktionierte Militärspitzel? - Nein zum Spitzelstaat! Nein zu diesem Militärbefugnisgesetz! In Sorge um den Bundeskanzler; (Ge-)Denk-Pause der Regierung;

Alternative Nobelpreise 2000

Jubilee South "Auf dem Weg zu einem schuldenfreien Millennium"

Wende in Jugoslawien - wohin?

ATTAC-Gründungsversammlung

Weltweites ATTAC-Netzwerk mit Zentrum Paris

Pierre Bourdieu als Globalisierungskritiker

AKW Temelin strahlt - der Kampf geht weiter!


Zeitschrift:

Erscheinnungsort Bad Ischl

Verlagspostamt 4820 Bad Ischl.

P.b.b. Zulassungsnr.: 86875L80U

DVR: 0717169

Absender:

Begegnungszentrum für

aktive Gewaltlosigkeit

Wolfgangerstr. 26

A-4820 Bad Ischl

E-mail: mareichl at ping punkt at

Tel. +43-6132-24590

Konto Nr. 0600-970305 (Blz. 20314) Sparkasse Bad Ischl, Zweigstelle Pfandl

Jährlicher Mitgliedsbeitrag: (Seit 17. April 1999)

für ordentliche Mitglieder: Euro 33,- (ca. öS 454,-) Erwerbstätige und Familien
Euro 13,- (ca. öS 179,-) Erwerbslose

für unterstützende Mitglieder: in freiwilliger Höhe

Empfohlener Kostenbeitrag: für Jahresabo Euro 11,- (ca. öS 151,-) /
für Einzelexemplare Euro 3,- (ca. öS 41,-)


Wegen Auflösung des PSK Konto Nr. 7.988.974 mit Ende 2000 bitten wir eure Beiträge für 2001 nur mehr auf unser Konto Nr. 0600-970 305 BLZ 20314 bei der Sparkasse Bad Ischl, Zweigstelle Pfandl einzuzahlen

Wir bitten euch bei unseren Infoblättern (die bei den Probeexemplare beiliegen und schon gedruckt sind) sowohl die Postfachadresse als die P.S.K. Kontonummer zu streichen. Bei der nächsten Auflage werden wir es selber berücksichtigen.

99. Rundbrief (4/2000) 24. Jhg.

Wenn ihr den 100. Rundbrief
erhalten wollt
und noch nicht "Abo 2000"
oder "Abo 2001" vor eurer Adresse findet, bitten wir euch dringend um Mitteilung bzw. um Einzahlung. Anonyme Abo-Einzahlungen, auch wenn wir uns darüber freuen, können wir nicht zuordnen.
Vermerkt bitte bei einer Überweisung deutlich Name und Adresse und wenn möglich die
Adr. Nr. das erleichtert mir die Arbeit.
Danke!
Maria Reichl


November 2000

Einleitung

Liebe Freunde!

Bei dem Warten auf meine Augenoperation - ein Routineeingriff - und im Bad Ischler Krankenhaus bestens versorgt, sehe ich manche Entwicklungen aus einem kritisch-distanzierten Blickwinkel - auch die Flut von Informationen, die über unseren Computer hereinströmt.

Das Engagement gegen Globalisierung und nationalen, internationalen Sozialabbau hat uns keine Sommerpause gegönnt. Zwischendurch wurden die elektronischen Kontakte bei verschiedenen Veranstaltungen - wie bei der Grünen Sommerakademie, dem Gegengipfel in Prag, den Widerstandstagungen in Klagenfurt und Wien, der ATTAC-Gründung und weiteren Begegnungen - auch wieder aufmunternd und persönlich. Auch wenn ich in den nächsten Wochen auf ausgedehnte Reisen und belastende Arbeit am Computer verzichten muss, bleiben noch immer reduzierte Möglichkeiten für Kommunikation und Zusammenarbeit. Dass dabei strategisch gut durchdachter Widerstand notwendiger als bisher ist, machen euch auch die folgenden Berichte deutlich.

Der Vormarsch der neoliberalen Machtcliquen demonstrieren nicht nur politische Bedrohungen (wie die Bespitzelung von kritischen Bürgern durch politische Gegner) sondern auch administrative Maßnahmen. Manche von ihnen - z.B. Gebührenerhöhungen in nicht akzeptierbarem Ausmaß, angeblich als notwendige Konsequenz aus einer profitmaximierenden Privatisierung - bedeuten für viele Vereine und deren Publikationen eine schwer tragbare Zusatzbelastung und damit früher oder später das Ende ihrer Aktivitäten. Diese Konsequenz ist für die erwähnten Machtcliquen ein willkommener Nebeneffekt. Leider fand ich bei den meisten Diskussionen in Tagungen und e-mail-Netzen zu wenig Bereitschaft, sich diesen Problemen zu stellen und über Alternativen nachzudenken. So haben wir bei den Sprechern und Verhandlern der IG Österr. Gemeinnütziger Vereine (meist Großinstitutionen und Spendenmillionäre) kein Verständnis für die kleinen Vereine gefunden. Wir informieren und warnen daher ähnlich Betroffene, dass nach unsrer Schätzung eine Quartalszeitschrift - mit der von 300 auf 1000 Stück angehobenen Mindest-Auflage - im kommenden Jahr mit drei- bis fünffach höheren Versandkosten rechnen muss. (Siehe dazu auch Seite 3).

Bitte habt Verständnis, wenn wir daher die Gratis- (Austausch-) Zusendungen auf ein Mindestmaß einschränken müssen. Leider schränkt das den so dringenden Informationsaustausch stark ein. Trotzdem werden wir auch über die (nächste) Jubiläumsnummer 100 hinaus auch weiterhin unsere unbequemen Botschaften aussenden. Wir bitten euch (vorallem alle Austauschabonnenten) uns ihr Interesse daran mitzuteilen. Wir danken euch für eure Unterstützung und Mitarbeit.

Wer auf das schon länger angekündigte Seminar mit Winfried Bergermann über Gebrauch und Missbrauch von NLP (neurolinguistisches Programmieren) wartet, müssen wir leider mitteilen dass unser Freund und Referent derzeit krankheitsbedingt vorläufig alle seine Seminare absagen musste. Wir hoffen dass er sich bald erholt und wünschen ihm alles Gute.

Zum Abschluß noch zwei kuriose und interessante Erlebnisse aus meiner Prag-Reise (zu den Protesten gegen den Währungsfond und Weltbankgipfel). Im Personenzug nach der tschechischen Grenze kontrollierte der Zöllner bei zwei mitreisenden Mädchen aus den USA deren Gepäck "Open your poster!" forderte er. Doch die entrollten Plakate waren eine Werbung für das Münchner Oktoberfest 2001! Auf meine Frage: "und meinen Rucksack?" lehnte er dankend ab. Dabei war ich sicher der einzige Passagier, der nach Prag der Politik wegen im Zug saß. Am Tag nach der Prager-Großdemonstration blockierte die Spezialpolizei die Zugänge zum "Friedensplatz" damit hinderte sie mich, gemeinsam mit Judit, einer ungarischen Umweltaktivistin, an der Tagung von "Diverse Women for Diversity" (u.a. mit Vandana Shiva und Maria Mies) teilzunehmen. Judit schnappte sich ein tschechisches Beobachterteam (mit Videokamera) und forderte (übersetzt durch die tschechischen Beobachter) von der unbeweglichen Polizeikette uns den Weg zum feudalen Tagungszentrum frei zu machen. Ich ergänzte - als "freier Journalist", dass von Präsident Havels Büro versprochen wurde friedliche Versammlungen nicht zu behindern. So warnte ich sie, dass ich beim Innenministerium scharfen Protest einlegen würde. Das alles bewegte sie jedoch nicht. Während kurz darauf Maria Mies und andere deutsche Aktivistinnen schon eine Sitzblockade überlegten, zogen sich die Polizisten unerwartet in ihre aufgetauchten Polizeibusse zurück und gaben die Straße frei. Andere Demonstranten wurden von der Spezialpolizei nicht nur tagelang verhaftet sondern teilweise auch physisch und psychisch misshandelt. Damit haben die Ordnungshüter der angeblich "sanften Republik" Tschechien endgültig ihr "gewaltfreies" Image verloren. Parallelen in Österreich finden sich in diversen Berichten über die Behandlung von Demonstranten, Schubhäftlingen und anderen auffälligen Personen.

Nun muss ich mich darauf vorbereiten, dass ich nach der Operation bessere Klarsicht und Durchblick (auch politisch) in das nächste Jahrtausend haben werde.

Ich freue mich darauf mit euch auch weiter zusammen zu arbeiten und danke euch dafür

Matthias Reichl



Liebe Freunde!

Eigentlich hätte ich euch noch gerne zu dem "Tag der offenen Küche" der "Frauen einer Welt" am 20. November herzlich eingeladen. Da die freiwilligen Helfer für das Aufräumen unserer Baustelle und das Wiedereinraumen der Bücher eher dünn gesät waren, musste ich vieles alleine machen und das hat viel mehr Zeit und Kraft gekostet als geplant.

Matthias muss ab 21. November wegen einer Augenoperation "Grauer-Star" für einige Tage ins Spital. Mir bleibt nichts anderes übrig als die von ihm noch fertig redigierten Texte während seines Spitalsaufenthaltes zusammenzustellen und zu drucken. Ich bitte euch schon im Voraus um Nachsicht wenn ich einige Tipp- oder Schreibfehler übersehen habe. Ob ihr den Rundbrief noch rechtzeitig vor den angekündigten Terminen erhält, hängt dann davon ab wieviele Leute mir beim Zusammenlegen und Versenden helfen werden.

Ab 1.1.2001 haben wir kein Postfach und kein P.S.K. Konto mehr. Der Grund: Die Post erhöht ab 1.1.2001 die Postfach-Gebühr von derzeit öS 120,- jährlich auf
öS 2400,- (Laut "Standard" sollen es sogar öS 3000,- sein). Wir haben uns daher schnell entschlossen einen Postkasten zu kaufen und das Postfach 504 mit Ende dieses Jahres aufzulassen. Für die Pakete hat uns Gottfried Hochstetter eine große Kiste zur Verfügung gestellt.

Die P.S.K. hat die Kontogebühren für unser Vereinskonto in den letzten Jahren um fast 500 % erhöht. (1991 bezahlten wir öS 293.47 im Jahr, 1999 öS 1091,24 im Jahr und jetzt im letzten Quartal schon 352,28 im Quartal). Alle Proteste dagegen und Versuche die Kontogebühr wieder herabzusetzen schlugen fehl. Wir haben lange gezögert das Konto aufzulassen, da wir schwer auf die Beiträge der Selbstbesteuerer verzichten können und wir befürchten durch die Umstellung einige Unterstützer zu verlieren. Bei dieser Gelegenheit möchten wir vorallem all jenen danken die durch ihre monatliche Unterstützung mittels Dauerauftrag erst unsere kontinuierliche Arbeit ermöglichten. Wir hoffen dass einige ab 2001 diesem Beispiel folgen und einen Dauerauftrag mit monatlichen- oder Quartals- Einzahlungen auf unser Sparkassenkonto einrichten. Gerade die laufenden Telefon- und Betriebskosten des Büros könnten damit gesichert werden.

Wie wir mit den Preissteigerungen für den Zeitungsversand umgehen werden, müssen wir noch eingehender bei unserer nächsten Generalversammlung (Ende März) beraten. Bis jetzt hatten wir auch nur wenige Interessenten die die Infos lieber übers Internet erhalten würden und auch bereit wären dieses zu finanzieren.

Die kleine und intensiv arbeitende Seminargruppe in unserem Haus und die österreichweiten Netzwerker beim Symposium in Markt Allhau gaben uns und dem SOL-Netzwerk "Genuss und Nachhaltigkeit" - und auch den "Stammtischen" in einigen Städten (siehe Termine Seite 11 und die Beilage im "Rundbrief" Nr. 98) - umsetzbare Impulse für die Weiterarbeit. Infos darüber bei: SOL (Kamillenweg 8/4, A-1220 Wien. Tel. 01-28099-72,
Fax -74, www.nachhaltig.at)

Wir laden euch herzlich ein am 31. März zur Generalversammlung zu kommen und/oder uns vorher Vorschläge über unsere Weiterarbeit zukommen zu lassen. Auf jeden Fall werden wir alle die den Mitglieds- bzw. Abobeitrag für 2000 oder 2001 bezahlt haben, weiterhin informieren. Bei allen anderen können wir nicht garantieren ob wir es uns noch leisten können.

Trotzdem hoffen wir doch im nächsten Jahr bei unserer Generalversammlung ein kleines Jubiläum mit dem 100. Rundbrief feiern zu können.

Bis dahin wünsche ich euch noch einen schönen Winter, einen ruhigen Advent und einen guten Rutsch ins neue Jahrtausend

Friede, Kraft und Freude

Maria Reichl

P.S.: Inzwischen fand am 20.11. unter dem Motto "Miteinander Leben - Voneinander Lernen" den "Tag der offenen Küche" organisiert von "Frauen einer Welt" im Bad Ischler Pfarrheim statt . Hier trafen sich Leute aus 16 verschiedenen Nationen um sich zu informieren, Ikonen zu bewundern, miteinander zu plaudern, zu essen und Musik zu hören u.a. Drums von Mustafa Dahmani (aus Marokko stammend) und Jordan Petranov (aus Bulgarien) und Didgeridoos von dem Österreicher Rüdiger Eichlberger. Mit Werner Ringer von der Initiative "Land der Menschen - Aufeinander Zugehen OÖ" und Josef Pfeil vom Beratungsbüro der "Volkshilfe" werden wir - auch zu den politischen und rechtlichen Problemen von Ausländern und Inländern - weiter zusammenarbeiten.

6.12. 11.30h Linz (Presseclub, Ursulinenhof): Pressekonferenz zum Tag der Menschenrechte (10.12.) "Ist Ausgrenzung in - Toleranz out?" (Werner Ringer , Land der Menschen -Aufeinander Zugehen OÖ, Landwiedstr. 65, A-402o Linz, Tel. 0732-678883, Fax: 683995, e.mail: ldm-ooe.ringer@aon.at, www.landdermenschen.at)


Post.ade?

Die "Post.at"-Verwaltung konfrontierte uns am 24.11. 2000 mit ihren - für uns und weitere "Kleine" - unannehmbaren Versand-Bedingungen zum Zeitschriftentarif. Wesentliches für diese Ausgabe = 50gr, von uns aus dem Büro-/ Technokratendeutsch interpretiert und kommentiert:

* 1000 Exemplare minimum je Quartal;

* Porto: mindestens öS 1,-/ Exemplar (für Orte/ Regionen mit weniger als 10 Expl. erheblich höher - unübersichtliche Gebührenstufen, Nachteil für Landregionen!)

* Dem Vertrags-Ansuchen sind u.a. beizulegen - bei Vereinszeitschriften: Mitgliedserklärungen, bei Kaufzeitschriften: Kopien der Abo-Einzahlungsbelege (Datenschutzprobleme!). Für öffentliche Institutionen (Parteien, Kirchen, Gewerkschaften...) genügen offizielle Bescheinigungen.

* Vertragsgebühr (neu, Änderung - Vertragsdauer nur bis 31.12.2001!): öS 1000,-

* Jahres-Grundgebühr: öS 2000,- (weiteres siehe Seite 2!)

Ersatz-Versandtarif ab 2001: realistisch nur das 4- bis 5-fach-teuere IMPA (=Info-Mail mit persönlicher Anschrift, Minimum: 400 Expl.).

Diese mindestens fünffache Kostensteigerung (der noch weitere folgen werden) ist die logische Folge der Privatisierung - nicht wie bisher zu sozial erträglichen sondern nun zu profitorientierten einträglichen Kosten. Wir müssen uns dagegen einfallsreich gewaltfrei wehren!

An Mitglieder, Besitzer einer e-mail-Adresse, könnten wir den Rundbrief (ohne Formatierung und Karikaturen) auf Wunsch e-mailen. Ihr könnt den Rundbrief auch abholen. Einige alternative Zustellsysteme hat unser Karikaturist Manfred Madlberger treffend karikiert.


Neueste Nachrichten über meine Aussicht(en)!

Die Star-Operation an meinem rechten Auge hat mir einiges erhellt mit einem etwas rosigen Ausblick, dem zurzeit noch die Schärfe fehlt. Der Weitblick soll sich nach einigen Wochen Anpassungszeit darauf einstellen. Doch den (politischen) Durchblick konnte mir der Augenchirurg nicht zusichern. Wenn er das könnte, würde er wohl zum Star-Doktor von Politikern, Managern, Journalisten usw. avancieren. Also muß ich weiterhin unsere alternativen, unvollkommenen Methoden einsetzen.

Herzlichen Dank für eure besorgten Anfragen

Matthias


"Alternative Postzustelldienste" als Reaktion auf die Verteuerungen ab 1.1.2001

Karikatur gezeichnet von Manfred Madlberger (nur im gedruckter Rundbrief)

Klima(kterium)

Wechseljahre des Wirtschafts- und Gesellschaftssystems mit Trend zur Unfruchtbarkeit.

Davon zeugt die - an der Sturheit der USA - gescheiterte/ unterbrochene Klimakonferenz von Den Haag und damit die globale Krise mit Galgenfrist bis zur Fortsetzung im Mai 2001 in Bonn.

Lester Brown, Leiter des Washingtoner Worldwatch Institute, hat gedämpfte Erwartungen an den neuen US-Präsidenten ("Publik Forum" v. 17.11.2000, Seiten 11-12). "Die Klimaveränderung wird künftig zum täglichen (harten) Brot für alle Diplomaten". Wegen dessen angeschlagenen Images, der vagen Wahlversprechungen (beider!) und der Pattstellung im Kongress dürfte dessen politische Handlungsfähigkeit jedoch sehr eingeschränkt sein. Das Dogma der "freien Marktwirtschaft", die weltweit die günstigsten Produktionsbedingungen nützt ohne auf ökologischen und sozialen Zerstörungen zu achten führt "zum ökologischen Niedergang".

Wie soll aber dies das Regierungssystem des "Weltpolizisten" USA bewältigen, dessen Wahlmaschinerie hoffnungslos veraltet und nicht mehr "durchschlagend" ist. In dem man vergisst, Stimmkarten persönlich zu zählen, dessen Wahlmänner-System museumsreif ist. Während US-Wahlbeobachter weltweit den Staaten den Übergang von der Diktatur zur Demokratie lehren, verweigert ihnen ihr Heimatland eine Stichwahl zur Klärung der Mehrheitsverhältnisse. (Werden Bush und Gore nach dem letztmöglichen Gerichtsurteil zum "Gottesurteil" eines Pistolenduells - Muster "High Noon"- greifen?)

Das US-Rezept der Privatisierung staatlicher Verpflichtungen bei der Grundversorgung (Soziales, Bildung, Kultur, Wald und Wasser usw.) betreibt gerade die österreichische Bundesregierung bei ihrem Belastungsbudget 2001, das am 6.12. beschlossen wird. (Aktionen dazu - siehe Termine Seite 11! Die SPÖ plant gegen die Belastungswelle ein Volksbegehren.)

Am Beispiel des (Kaputt-)Sparbudgets des Landes Salzburg - Beschluß am 13.12. - sind die für Bildung und Soziales zuständigen SPÖ-Politiker brav dem ÖVP-Chef Schausberger gefolgt. Einige krasse Beispiele von Subventionskürzungen aus der Kritik der - nicht stimmberechtigten - Grünen im Landtag:

Robert Jungk-Stiftung/ Bibliothek für Zukunftsfragen: minus 20%; Institut für Menschenrechte: -30%; Förderung von künstlerisch besonders Begabten und Auslandskultur -100%; Naturschutz bis zu -57%; Ökologische Betriebsberatung: -22%; Energieforschung zur Umsetzung des Energieleitbildes (Kyotoziel): -30%; Sozialhilfe: durchschnittlich -20%; Beratung von Menschen in Notlagen: -4 Mio. öS. Jedoch: Heimatvereinigungen (Brauchtum): + 150%!!! Entwicklungs(partnerschafts)projekte: -25% (von 4,2 auf 3,2 Mio öS) - dagegen haben sich die betroffenen Organisationen in einer Pressekonferenz vehement gewehrt.

Infos bei: Die Grünen im Salzburger Landtag (Chiemseehof , A-5010 Salzburg, Tel. 0662-8042-2838, Fax -2913, e-mail: post@gruene.land-sbg.gv.at, www.land-sbg.gv.at/diegruenen).

"Haiders Blaue Kassen" und die seiner FPÖ, gespeist von neoliberalen Wirtschaftsbossen erforschte (in 10 Teilen vom 11. - 22.11.) die Zeitung "Der Standard" - inklusive einem "Who is Who" der potenten Unterstützer (www.derstandard.at). Eine überfällige Enthüllung über den Vormarsch rechtspopulistischer Weiße-Westen-Träger mit ihren weltweiten Connections!

Warnungen vor den Gefahren der industriellen Fleischproduktion (inklusive BSE) wie sie Jeremy Rifkin schon 1992 in seinem Buch "Das Imperium der Rinder" (Campus Vlg. 1994) schilderte werden nun erneut europaweit bestätigt.

Matthias Reichl


 

Internationale Finanzmanager beherrschten Prag

...und Basisaktivisten haben sie vertrieben

Eine Woche vor dem - erstmals in einem Land des ehemaligen Ostblocks stattfindenden - Gipfel des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank zeigten sich die beiden Finanzgiganten gesprächsbereit und bürgernahe. Mats Karlsson, bis vor einem Jahr Referent für Entwicklungspolitik in der schwedischen Regierung und nun für die Kommunikation der Weltbank mit der UNO und den Nichtregierungsorganisationen (NRO) zuständig, bemühte sich in Wien vor Experten in Entwicklungspolitik und Journalisten, die Lernfähigkeit seiner Weltorganisation zu demonstrieren. Unter dem neuen Chef James Wolfensohn sei die Beseitigung der Armut zu einem Hauptanliegen geworden. Dem soll heuer auch ein Schuldenerlass für die zwanzig ärmsten Staaten dienen. Auf die fatalen Fehlentscheidungen in früheren Projekten angesprochen verwies er auf verbesserte Entscheidungs- und Kontrollmechanismen. Kunibert Raffer, ein Wirtschaftsexperte, hinterfragte am Beispiel Indonesiens die Haftung der Bürger für die etwa 25 Prozent der Weltbankkredite, die auf die Privatkonten des Suharto-Clans geflossen sind. Nach den Geschäftsregeln von Banken müssten diese selbst für deren verfehlte Auswahl ihrer Klienten haften. Karlssons trockene Bemerkung dazu: "Dann würde uns bald das Geld ausgehen!" Eine ähnliche Reaktion kam auf meine Frage nach den Aufwendungen für die Reparatur der entstandenen ökologischen und sozialen Schäden, z.B. bei den riesigen Staudammbauten in Westchina und Indien (Narmada) gegen die sich zunehmend die davon betroffenen Landbesitzer bzw. -nützer wehren. Doch selbst Weltbankkredite für den Umbau der tschechischen Elektrizitätserzeugung dienen entgegen der Absicht der Geldgeber indirekt dem Atomprogramm und dem Bau des AKWs Temelin, wie die tschechische Umweltbewegung Hnuti Duha und CEE-Bankwatch dokumentiert (siehe Buchtips S. 9-10).

Von den Geldgebern den Schuldnerländern aufgezwungene "Strukturanpassungsprogramme" treffen mit ihrem Spardiktat nicht nur diese aktiven Bürger in den armen Länder, sondern zunehmend auch die NROs im "reichen Norden". So sollen diese mit ihren Privatinitiativen die gekürzten Entwicklungsprojekte (siehe S. 6) aus privaten Geldquellen kompensieren, bis hin zur Selbstausbeutung. Aber auch nicht mehr ganz so arme Staaten sollten ihren Kreditbedarf nun auf dem privaten Kapitalmarkt befriedigen. Dass aber Investitionen und erst recht Privatisierungen in den Bereichen wie Soziales, Bildung und Umwelt nicht gleich gewinnbringend sein können, wird dabei geflissentlich übersehen. So resümierten in Wien die NRO-Aktivisten: "Guter Wille und gutgemeinte Worte allein helfen uns nicht weiter, so lange das wildgewordene, grenzenlose Finanzsystem mit seinem Transferkapital und dem Renditenzwang weitab von produktiven und arbeitsplatzschaffenden Bereichen agiert." Das will übrigens der am 6.11. gegründete österreichische Zweig von ATTAC-International (wie die französischen Initiatoren) mit einem Bündel von Forderungen - darunter die Besteuerung der Gewinne aus Finanztransaktionen und -spekulationen (Tobin-Tax) - aufgreifen.

Eine Woche später ist in Prag die Gesprächsrunde im Präsidentenpalast auf dem Hradschin - auf Einladung von Präsident Havel - hochkarätiger. Er kritisierte, dass "in den Medien zwar über die Anzahl der Wasserwerfer, nicht aber über die Inhalte der Tagung berichtet wird". Gutgemeint sollen die Spannungen, die bis zur Drohung einer Totalblockade der Konferenz durch gewaltfreie Aktionen reichen, schon im Vorfeld des Gipfels entschärft werden. Doch ein Teil der Basisinitiativen, die sich in der Prager gewaltfreien Plattform INPEG organisieren, weigerten sich von Anfang an, an einem "Scheindialog" teilzunehmen. Auch jene dialogbereiten mussten in einer Pressekonferenz feststellen, dass sich vor allem die Präsidenten des Internationalen Währungsfonds (IWF), Horst Köhler, und der Weltbank, Wolfensohn, kaum auf die Anliegen und auch die sorgfältig ausgearbeiteten Gegenvorschläge eingestellt hatten. Die Britin Ann Pettifor, Mitinitiatorin der Entschuldungskampagne Jubilee 2000, reklamierte einen unbesetzten Stuhl für einen Vertreter der Regierungschefs der G-7-Länder, die als Entscheidungsträger mindestens ebenso mitverantwortlich für die herrschende Verarmungspolitik seien. Dabei schwimmen IWF und Weltbank im Geld. Nach den Interventionen wegen der Asienkrise war das IWF-Kapital auf 26 Mrd. Dollar geschwunden, doch heuer sind wieder 103 Mrd. in der Kassa. Und die Weltbank hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Nettogewinn von 199 Mrd. Dollar erlöst. Dennoch stehen die Euro- und Ölpreiskrise mehr im Zentrum der Debatten als die Überlebensprobleme eines Großteils der Menschheit, wie andere Dialogteilnehmer verbittert registrierten. Es waren nicht nur die Stimmen aus dem "Süden", sondern auch aus dem ehemals kommunistischen "Osten", u.a. Boris Kagerlitzky aus Moskau und Laszlo Karolyi aus Ungarn, die davor warnten, dass ihre Länder auf dem Weg in den "Westen" zunehmend auf das ökonomische Niveau des verarmten "Südens" abrutschen.

Walden Bello, philippinischer Soziologe und Gründer der weltweiten Initiative "Focus on the Global South" nützt sowohl den Dialog in der Prager Burg, als auch den "Gegengipfel" der NROs und Basisinitiativen mit seinen Tausenden Teilnehmern, als Gelegenheit um eine noch radikalere Kritik anzubringen: "Am Beispiel der Asienkrise zeigt sich die verfehlte Politik von IWF und Weltbank mit ihren verheerenden Ratschlägen wie Liberalisierung des Finanzmärkte mit freien Kapitalflüssen, hohe Zinsen um Kapitalgeber anzulocken und eine Dollarbindung der Währung um Stabilität zu garantieren. Auch hier zeigen sich die Parallelen zwischen Europa und Asien. Das meist nur kurzfristig angelegte Investmentkapital erreicht kaum die Kleinbetriebe und Landwirtschaft. Statt dessen zirkuliert es in Hochrisiko- (und -profit-) Sektoren, z.B. zur Ankurbelung der Konsumindustrie."

Bello warnte daher die NROs: "Lasst euch nicht als alternative Experten durch diese Institutionen vereinnahmen und manipulieren. Sie saugen euch aus und entziehen euch die Energie für einen effektiven Widerstand und für die Arbeit an der Realisierung alternativer Konzepte. Wir dürfen uns nicht nur auf einzelne Phänomene konzentrieren, sondern müssen das System als Ganzes herausfordern, die Legitimation der transnationalen Konzerne und insbesondere die Dominanz der USA infrage stellen." ( Bellos Text "From Melbourne to Prague: the struggle for a deglobalized world" - Umfang:54K - ist auf www.focusweb.org oder bei uns erhältlich). Er unterstrich auch, dass dazu die gewaltfreien Proteste zu den Großkonferenzen wie in Seattle, Washington und Melbourne gehören. Und das soll dezentralisiert geschehen - "in einem weltweiten Netzwerk von Christen, Marxisten und anderen Humanisten gewaltfrei auf lokaler wie transnationaler Ebene weitergearbeitet werden", wie es der Prager Philosoph Milan Machovec bei einer Kundgebung der Humanistischen Plattform formulierte.

Über die Großdemonstration am 26.9. und die Reaktionen von Polizei und Medien könnte ich allein einen halben "Rundbrief" füllen. Da sich die Medien wie üblich/ übel auf die Gewalttätigkeiten konzentrierten will ich einige unterdrückte Fakten liefern. Schon 14 Tage vorher hatten sich im "Convergence Center" Bezugsgruppen auf gewaltfreie Aktionen vorbereitet und diese um den 26. auch konsequent umgesetzt - nicht nur bei dem Konferenzzentrum sondern auch vor einigen Hotels, in denen Teilnehmer an der IMF/WB-Konferenz ihre inoffiziellen, profitablen Treffen hatten. Diese Störungen bewirkten, dass sie diese einen Tag früher abbrachen. Ein Problem waren Teile von Gruppen der Autonomen aus dem Westen, die nur für die Großdemo anreisten und mit ihrer Gewaltbereitschaft den zivilen Provokateuren der tschechischen Spezialpolizei in die Falle gingen (u.a. bei der Zerstörung eines McDonalds-Lokals am Wenzelsplatz). Die Polizeistrategie der Abschreckung durch eine physische und psychische Misshandlung vieler der über 800 Inhaftierten (v.a. von Frauen, Israelis und Osteuropäern) ging teilweise auf, wird aber auch internationale, juristische Folgen haben. Einige Inhaftierte müssen mit mehrjährigen Haftstrafen rechnen. Während die Tschechen die Schmutzarbeit machten, testeten Geheimdienstler u.a. aus den USA, England und Deutschland ihre Strategien und technischen Mittel zur "Aufstandsbekämpfung". Vandana Shiva kommentierte dies als "weitere Kriminalisierung der Basisbewegungen, um uns mundtot zu machen". Präsident Havel konnte trotz einiger Begnadigungen von Inhaftierten das zerstörte Image einer "sanften Revolution" nicht reparieren. Und die einladenden Sprüche der IMF/WB-Spione bei Dialogveranstaltungen demaskierten sich von selbst.

Ich hatte nur am Auftakttreffen teilgenommen und mich dann an den parallelen Podiumsdiskussionen zur "Entschuldungskampagne" mit Umweltaktivisten aus Osteuropa beteiligt - organisiert von "Friends of the Earth" und "CEE Bankwatch"). Höhepunkt war zweifellos jene zu "Jubilee South" und "Ecological Debt", auf der Aktivisten aus dem "Süden" - auch mit Liedern und Aktionen ("2-Minuten-lachen-über-die-"armen/reichen"-Finanzmanager-dort-drüben!") - eine gemeinschaftsfördernde Stimmung provozierten (Grundsatztext anschließend!). Den Basistext "Das Leben ist keine Handelsware" zur "Diverse Women"-Konferenz findet ihr im "Rundbrief" Nr. 98, Seite 6-7, siehe auch meine Einleitung S. 2)

Gleich nach den bewegenden Prager Ereignissen nahm ich in Salzburg am ORF-Humanismusgespräch zu "Ethik und Wirtschaft" teil, das fast bis zum Schluss ein reines Podiumsgespräch war. Gleich zu Anfang freundete ich mich mit Björn Engholm - früher Parteivorsitzender der deutschen Sozialdemokraten an. Er ist an einem weiteren Dialog interessiert. Bei der letzten Podiumsrunde (mit Industriellen-Chef Mitterbauer, Wirtschaftskammer-Chef Leitl, dem Politologen Talos und dem grünen Parlamentarier van der Bellen) gelang es mir als Letzten auf die internationalen Themen, z.B. der Privatisierung öffentlicher Leistungen (Grundversorgung mit Wasser, Gesundheit, Bildung usw.) hinzuweisen. Und ich schockte sie durch den Bericht von "Jubilee South" aus Prag mit der "ökologischen Schuldenlast des Nordens" (siehe unten!) sowie der Schlussbemerkung, dass die Prügeleien in Prag nichts gegen die zu erwartenden weltweiten Auseinandersetzungen gewesen sind.

Matthias Reichl


Jubilee South

"Auf dem Weg zu einem schuldenfreien Millennium"

Erklärung des 1. Jubiläums-Süd-Süd-Gipfel vom 18.-21. November 1999 in Gauteng, Südafrika

...Als Jubilee South sehen wir unserer Aufgabe darin, die historischen Wurzeln und strukturellen Gründe für das "Schuldenproblem" aufzuzeigen und dauerhafte Alternativen für ökonomische, soziale und ökologische Gerechtigkeit zu fördern. Wir sind getragen von zahlreichen Formen des Widerstands, durch den die Mehrheit der Weltbevölkerung versucht, ihre fundamentalen Menschen- und Gemeinschaftsrechte auf ein würdiges Leben zu verwirklichen und zu verteidigen.

Wir sind sowohl von einem breiten religiösen als auch von einem weltlichen Verständnis der Erlassjahrtradition geleitet, wie er in den Begriffen der Gleichheit und Harmonie innerhalb der ganzen Schöpfung und in der Möglichkeit eines "neuen Anfangs" zum Ausdruck kommt .

Jubilee South hielt es für äußerst wichtig, dass im Rahmen seiner Initiative jene Bewegungen, Organisationen und Koalitionen zusammenkamen, die ihren Schwerpunkt in den Ländern des Südens haben. Wir gaben unserem gemeinsamen Verständnis vom Begriff Süden Ausdruck und bezogen uns dabei sowohl auf politische und ideologische als auch geographische Kriterien, die für die Unterdrückten und Ausgeschlossenen weltweit zutreffen in ihrem Kampf, das herrschende neoliberale Paradigma zu beenden und die Existenz von "Sektoren des Nordens" inmitten des Südens und umgekehrt aufzuzeigen...

Strategische Ziele und Richtlinien

Die Kampagneninitiativen von Jubilee South als Teil des Kampfes der Völker des Südens für eine nationale und globale Umwandlung, haben folgende strategische Ziele und Richtlinien:

Gemeinsame Zahlungsverweigerung seitens der Regierungen des Südens hinsichtlich der verabscheuungswürdigen, untragbaren, kriminellen, betrügerischen und illegitimen Schulden; die Bildung einer strategischen Allianz für eine Streichung der externen Schulden und Anerkennung der Völker und Länder des Südens als legale Gläubiger einer historischen, sozialen und ökologischen Schuld.

Die öffentlichen Gelder müssen vom Schuldendienst befreit werden und es muss zugesichert werden, dass diese an erster Stelle zur allgemeinen Wohlfahrt, für grundlegende Dienstleistungen und für eine faire und tragbare Entwicklung genutzt werden.

Die Schulden müssen vollkommen gestrichen werden ohne Konditionen seitens der Gläubiger (Regierungen des Nordens, IFI und andere)...

Die Gläubiger haben volle Entschädigung und Reparationen für die den Menschen zugefügten sozialen und ökologischen Schäden, die durch ihre Schuldenpolitik, die strukturellen Anpassungsprogramme und die sonstige Wirtschaftspolitik und durch ihre Ausbeutung der Völker und Ressourcen des Südens verursacht wurden, zu leisten.

Die Strukturanpassungsprogramme (SAPs) sind zu beenden und der IWF und die WB und andere ähnliche multilaterale Institutionen, die wie die Welthandelsorganisation (WTO) die neoliberale Wirtschaftspolitik fördern, sind auszuschalten...

Es sind systematische, strukturelle und politische Veränderungen sowie Programme zu schaffen, die die Länder des Südens aus der Schuldenfalle herausführen, eine Wiederholung dieser Probleme verhindern und eine politische und ökonomische Demokratie und Gleichheit, Ermächtigung des Volkswillens sowie eine tragfähige Entwicklung fördern.

Das weltweite kapitalistische Wirtschaftssystem muss verändert und eine neue Weltwirtschaftsordnung herbeigeführt werden, welche den einzelnen Menschen berücksichtigt, gerecht, gleichberechtigt, tragfähig und demokratisch ist...

Ausführlich werden die "Herausforderungen und Veränderungen der Schulden- und Wirtschaftspolitik der Regierungen der Länder des Südens; Kampf um eine nationale gesellschaftliche Transformation" analysiert,. Der Forderungen richten sich an "die Regierungen und Gläubiger des Nordens", "die Weltbank, den IWF und ihre regionalen Partnerinstitute (Internationale Finanzinstitute/IFIs)", "die UNO" und an "die Länder des Südens". Das Dokument schließt mit sehr konkreten Vorschlägen für Organisation und Aktionen.

Daran werden sie bei einem Afrika-Treffen (12. - 17.12. in Dakar/ Senegal) und bei dem World Social Forum in Porto Alegre/ Brasilien (25. - 30.1.2001) weiterarbeiten.

Die Originalfassung des "Jubilee South"-Textes senden wir euch per e-mail oder als Kopie per Post gegen öS 35,- Kostenersatz zu. Matthias Reichl

Kontaktadressen:

Jubilee South International Coordinating Committee (ICC), c/o FDC Philippines, 34 Matiyaga Streeet, Central District, QUEZON CITY, PHILIPPINES, Tel. ++632-921-1985, Fax 924-6399, e-mail: jubileesouth@skyinet.net, http://jubileesouth.net

Campaign for the Recognition and Claim for the Ecological Debt, c/o Aurora Donoso, Accion Ecologica, Alejandro de Valdez N24-33 y La Gasca, Casilla 17-15-246C, QUITO, ECUADOR, Tel. ++593-2-547516 / 527583, e-mail: institut@hoy.net, www.cosmovisiones.com/EcologicalDebt, www.ecuanex.net/accion

P.S.: 1. ATTAC-OÖ-Treffen: 4.12. 17 - 20h, Arbeiterkammer Linz, Volksgartenstr. 40, Dialog, (ATTAC-OÖ, Sepp Wall-Strasser, Volksgartenstr. 40, 4020 Linz, Tel: 0732-665391-14, e-mail: sepp.wall-strasser@oegb.or.at)



BUCHTIPPS

Neue Bücher und Materialien in unserer Bibliothek

1. VERGANGENHEIT - GEGENWART - ZUKUNFT - PHILOSOPHIE

Marianne Gronemeyer: Immer wieder oder ewig das Gleiche. Innovationsfieber und Wiederholungszwang. 2000 Primus Vlg.
DM 29,90

Aktuell 2001. Das Jahrbuch Nr. 1. 300.000 neue Dateien. 17. Jahrgang. Internetverknüpfung www.aktuell-lexikon.de. 2000 Harenberg Kommunikation Vlg. DM 29,80

Leonardo Boff: Ethik für eine neue Welt. 2000 Patmos Vlg.
DM 29,80

Rudolf Burger/Ernst-Peter Brezovszky/ Peter Pelinka (Hg.): Ethik global. Illusion oder Realität. 2000 Czernin Vlg. öS 248,-

2. POLITIK - MEDIEN - KULTUR - KUNST

Edgar Morin/ Anne Brigitte Kern: Heimatland Erde. Versuch einer planetarischen Politik. 1999 Promedia Vlg. öS 248,-

Peter Cornelius Mayer-Tasch: Über Prophetie und Politik. 2000 Gerling Akademie Vlg. DM 36,-

Marion Gräfin Dönhoff: Macht und Moral. Was wird aus der Gesellschaft? 2000 Vlg. Kiepenheuer & Witsch Nr. 584. DM 16,90

John R. Saul: Von Erdbeeren, Wirtschaftsgipfeln und anderen Zumutungen des 21. Jahrhunderts. (Lexikalische Kommentare zu politischen und anderen Begriffen). 2000 Campus Vlg. DM 39,80

Oliver Rathkolb (Hg.): Bruno Kreisky. Memoiren. 3 Bände. 2000 Vlg. Kremayr & Scheriau. öS 569,-

Wolfram Petritsch: Bruno Kreisky. Ein biographischer Essay (über einen österreichischen Bundeskanzler). 2000 Kremayr & Scheriau. öS 291,-

Peter Pilz: Die Vierte Republik. Der Weg zur Reformmehrheit (in Österreich). 2000 Czernin Vlg. öS 258,-

Susan Blackmore: Die Macht der Meme oder Die Evolution von Kultur und Geist. 2000 Spektrum Akademischer Vlg. DM 49,80

Helmut Konrad/ Richard Kriesche (Hg.): Kunst - Wissenschaft - Kommunikation. comm.gr2000az. Chip - LebenSterbenDenken - Kommunikation. 3 Bände 2000 Springer Vlg. öS 398,-

Carl-Ludwig Reichert: Frank Zappa. 2000 dtv portrait Nr. 31039
DM 16,50

Corinne Ulrich: John Lennon. 2000 dtv portrait 31036. DM 16,50

 

3. POLITISCH ARBEITEN UND ORGANISIEREN - ALTERNATIVE PROJEKTE

Die Augen der Herrschenden. In Politik, Arbeitswelt & Alltag an Auswegen arbeiten. (Mit Texten von Pierre Bourdieu und des Netzwerks Raisons d'agir). ISOTOPIA Nr. 24/2000. Hg. v. ISOP (Dreihackeng. 2, A-8020 GRAZ). öS 60,-

Marco Giugni/ Florence Passy: Zwischen Konflikt und Kooperation. Die Integration der sozialen Bewegungen in der Schweiz. 1999 Rüegger Vlg. sFr 43,-

Sieglinde Duscheleit: Was die Welt im Innersten zusammenhält - ehrenamtliche Arbeit von Frauen. Brennpunkt-Dokumentation zu Selbsthilfe und Bürgerengagement Nr. 37. 2000 Stiftung Mitarbeit, Bornheimer Str. 37, D-53111 BONN). DM 12,-

To make the earth a decent place for all it's people/ Macht die Erde zu einem würdigen Ort für alle. Alternative Nobelpreisträger rufen zu radikalen Reformen auf. Konferenzbericht "20 Jahre Alternativer Nobelpreis", Salzburg 1999. (Broschüre in Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch). Hg. v. Kulturelle Sonderprojekte, Salzburg/ Right Livelihood Foundation, Stockholm. 2000 Vlg. Tauriska. Erhältlich bei: Right Livelihood Foundation, POB 15072, S-10465 Stockholm, e-mail: info@rightlivelihood.se)

4. GEWALT - GEWALTFREIER WIDERSTAND

Reinhard J. Voß: Schalomdiakonat. Erfahrungen und Einsichten zur Gewaltfreiheit. Probleme des Friedens Nr. 2-3/2000 Meinhardt Vlg. DM 24,80

5. FRIEDE - KRIEG - MILITÄR - WEHRDIENSTVERWEIGERUNG - RÜSTUNG

Ingomar Klein/ Wolfgang Triebel (Hg.): Um des Friedens willen. Nachdenken über Wege in eine friedliche menschliche Gesellschaft. 2000 Dietz Vlg. Berlin. DM 24,80

Sylvia-Yvonne Kaufmann (Hg.): Frieden schaffen! Mit UNO-Waffen? 2000 Dietz Vlg. Berlin. DM 19,80

Mary Kaldor: Neue und alte Kriege. Organisierte Gewalt im Zeitalter der Globalisierung. Edition Zweite Moderne. 2000 Suhrkamp Vlg. DM 38,-

Medien und Krieg Vol. II. ami Nr. 8-9/00. ami-Vlg. (Kurfürstenstr. 14, D-10785 Berlin). DM 5,- + Versand

Ralph Giordano: Die Traditionslüge. Vom Kriegerkult in der Bundeswehr. 2000 Vlg. Kiepenheuer & Witsch 329,-

Raketenabwehr/ National Missile Defense (NMD). Dossier. 7/2000 Hg. v. Netzwerk Friedenskooperative (Römerstr. 88, D-53111 Bonn).

6. BALKAN-KRIEGE

Anita Bilek/ Wilfried Graf/ Helmut Kramer (Hg.): Welcher Friede? Lehren aus dem Krieg um Kosovo. Beiträge der Friedensforschung. 2000 Agenda Vlg. DM 24,80

Franz Leidenmühler/ Reiner Steinweg im Auftrag der Friedensinitiative der Stadt Linz/ Donau (Hg.): Kosovo und die Folgen. Friedenspolitik im Zeichen des Kosovo-Konfliktes. Probleme des Friedens 1/2000. Meinhardt Vlg. DM 19,80

Jens Reuter/ Konrad Clewing (Hg.): Der Kosovo Konflikt. Ursachen, Verlauf, Perspektiven. 2000 Wieser Vlg. öS 398,-

7. NATIONALSOZIALISMUS - ZWEITER WELTKRIEG

Gerhard Paul/ Klaus-Michael Mallmann (Hg.): Die Gestapo im Zweiten Weltkrieg. "Heimatfront" und besetztes Europa. 2000 Primus Vlg. DM 98,-

Gary Smith (Hg.): Hannah Arendt Revisited: "Eichmann in Jerusalem" und die Folgen (u.a. zu "die Banalität des Bösen"). 2000 Suhrkamp es 2135. DM 23,90

Ralph Giordano: Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte. Die Pläne der Nazis nach dem Endsieg. 2000 Vlg. Kiepenheuer & Witsch Nr. 587. DM 24,90

8. POPULISMUS - NATIONALISMUS - RECHTSEXTREMISMUS - RASSISMUS

WIDERSPRUCH Nr. 39: Rechtspopulismus - Arbeit und Solidarität. (Ende der Solidarität im Aktionärskapitalismus; Sozialstaatskrise; Neue Mitte, Krise von Rotgrün und Strategien linker Politik in Westeuropa; Nationalkonservativismus; FPÖ - Haider; Europäische Wertegemeinschaft; NATO-Krieg u.a.) 2000 Vlg. WIDERSPRUCH. sFr 21,-

Margaretha Kopeinig/ Christoph Kotanko: Eine europäische Affäre. Der Weisen-Bericht und die Sanktionen gegen Österreich. 2000 Czernin Vlg. öS 178,-

Hans-Henning Scharsach/ Kurt Kuch: Haider Schatten über Europa. 2000 Vlg. Kiepenheuer & Witsch Nr. 603. DM 29,90

Hubertus Czernin (Hg.): Der Westentaschen-Haider. (Zitate von und zu Jörg Haider). 2000 Czernin Vlg. öS 110,-

Walter Ötsch: Haider light. Handbuch für Demagogie. 2000 Czernin Vlg. öS 278,-

Milena Verlag (Hg.): Die Sprache des Widerstandes ist alt wie ihr Wunsch. Frauen in Österreich schreiben gegen rechts. 2000 Milena Vlg. öS 248,-

9. MENSCHENRECHTE - MINDERHEITEN - FLÜCHTLINGE - GASTARBEITER - INNERE SICHERHEIT

Internationaler Pakt für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte. o.J. Vertrieb: FIAN Deutschland (Overwegstr. 31, D-44625 Herne).

Report to the OSCE Implementation Meeting on Human Dimensions Issues, Warsaw, Oct. 2000. Documentation. Ed. International Helsinki Federation for Human Rights (IHF) (Wickenburgg. 14/7, A-1080 WIEN). Kostenlos

Ingrid und Christian Mitterecker (Hg.): Fremde unter Fremden. Lebenswelten von Wiener Hauptschülern. 2000 Czernin Vlg.
öS 268,-

Christiane Schulzki-Haddouti (Hg.): Vom Ende der Anonymität. Die Globalisierung der Überwachung. 2000 Heise Vlg. DM 29,-

10. MANAGEMENT - WIRTSCHAFT - ARBEIT - LANDWIRTSCHAFT

Franz Liebl: Der Schock des Neuen. Entstehung und Management von Issues und Trends. 2000 Gerling Akademie Vlg. DM 39,-

Jeremy Rifkin: Access. Das Verschwinden des Eigentums. Warum wir weniger besitzen und mehr ausgeben werden. 2000 Campus Vlg. DM 49,80

Beirat für gesellschafts-, wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen (BEIGEWUM): Mythos Nulldefizit. Alternativen zum Sparkurs. 2000 Vlg. Mandelbaum. öS 120,-

Gemeinwesen/ Staatsfinanzen. Grüne Auseinandersetzung mit den neoliberalen Auffassungen über die Finanzen des Gemeinwesens. Seminar mit Thomas Rothschild, 1/2000. Dokumentation. Hg. v. Grüne Akademie Steiermark (Paulustorg. 3/I,
A-8010 GRAZ). Kostenlos

IG Metall (Hg.): Denk-Schrift fairteilen. (Arbeit und soziale Gerechtigkeit in Deutschland). 2000 Wochenschau Vlg. Dr. Kurt Debus. DM 24,-

Tobias Bauer: Die Familienfalle. Wie und warum sich die Familiensituation für Frauen und Männer unterschiedlich auf die Erwerbsbiographie auswirkt - eine ökonomische Analyse. 2000 Rüegger Vlg. sFr 46,-

Christof Arn: HausArbeitsEthik. Strukturelle Probleme und Handlungsmöglichkeiten rund um die Haus- und Familienarbeit in sozialethischer Perspektive. 2000 Rüegger Vlg.
sFr 69,60

Frauenrechte und Agrarpolitik. Sie säen, sie ernten - satt werden andere! Hg. v. FIAN (Laudong. 40, A-1080 Wien). 2000

(Aus "Publik-Forum" Nr.18 . 2000)

11. SOZIALES - RANDGRUPPEN

Revidierte Europäische Sozialcharta. 1999 Ed.: Council of Europe, Section de la Charte sociale, Direction des droits de l'homme (F-67075 STRASBOURG-Cedex). Kostenlos

Soziale Menschenrechte für Europa. Ein Aktionshandbuch zur Europäischen Sozialcharta. 1998 Hg. v. FIAN International (Postf. 102243, D-69012 Heidelberg).

UNFREI_WILLIG ausgegrenzt in Wien und Niederösterreich. Wahrnehmungen und Antworten der Caritas. Hg. v. Michael Landau, Caritas der Erzdiözese Wien (Albrechtskreithg. 21, 1160 Wien). 2000 Kostenlos

Leben am Rande. Soziale Ausgrenzung... Welche Integration? Dossier 09/2000. Hg. v. KSÖ - Katholische Sozialakademie (Schottenring 35/DG, A-1010 WIEN). öS 60,- + Versand

Einbinden statt ausgrenzen - neue Strategien gegen die Armut in OÖ. Enquete, 26.4.2000. Dokumentation. Hg. v. OÖ Armutsnetzwerk. 2000 Bischöfliche Arbeitslosenstiftung der Diözese Linz (Stifterstr. 28/II, A-4014 LINZ). Kostenbeitrag öS 100,-

12. STADT - WOHNEN - VERKEHR - FREMDENVERKEHR

Wolfgang Rauh/ Robert Stögner u.a.: Wohlstand und Beschäftigung durch effizienten Verkehr. Wirtschaft u. Verkehr Nr. 3/2000 VCÖ (Dingelstedtg. 15, A-1150 Wien). öS 180,-

13. UMWELT - NATURSCHUTZ - GENTECHNIK

William H. Calvin: Der Schritt aus der Kälte. Klimakatastrophen und die Entwicklung der menschlichen Existenz. 2000 dtv Nr. 33058.
DM 22,50

Oberösterreichischer Umweltbericht 2000. Kurzfassung. Hg. v. Oö. Akademie für Umwelt und Natur (Stockhofstr. 22, A- 4020 Linz). 2000. Kostenlos

Ursel Fuchs: Die Genomfalle. Die Versprechungen der Gentechnik, ihre Nebenwirkungen und Folgen. 2000 Patmos Vlg. DM 39,80

Konfliktpotential Gentechnik. Ein Projektbuch. Hg. v. Ulli Sima. 2000 Zukunfts- und Kulturwerkstätte (Schönlaterng. 9, A-1010 WIEN). öS 70,-

(Aus "Publik-Forum" Nr.18 . 2000)

14. GESUNDHEIT - ERNÄHRUNG

GesundheitsAkademie (Hg.): SALUTIVE. Beiträge zur Gesundheitsförderung und zum Gesundheitstag 2000. Mabuse Vlg. DM 39,80

Eva Helle/ Dr. Jordan Petrow: Alternativmedizin auf einen Blick. 2000 Ehrenwirth Vlg. DM 19,90

Stefan Gutensohn: Endstation Alzheimer? Ein überzeugendes Konzept zur stationären Betreuung. 2000 Mabuse Vlg. DM 24,90

Michèle Mac Donnell: Alexander-Technik. Gesundheit und Wohlbefinden durch natürliche Körperhaltung. 2000 Urania Vlg. DM 19,80

Eric Franklin: Entspannte Schultern, gelöster Nacken. Endlich wieder schmerzfrei. 2000 Kösel Vlg. öS 216,-

Andrea Brüdern: Seelisch gesund werden mit Homöopathie. Selbstheilungskräfte stärken bei psychischer Erkrankung. Mit Erfahrungsberichten. 2000 Kösel Vlg. öS 246,-

15. NATURWISSENSCHAFT - TECHNOLOGIE - COMPUTER

Steven Pinker: Wörter und Regeln. Die Natur der Sprache. 2000 Spektrum Akademischer Vlg. DM 49,80

William Shanley u.v.a.: Alice zwischen den Welten. Eine märchenhafte Reise durch das Universum der modernen Wissenschaft. 2000 dtv Nr. 20356. DM 18,50

Gerfried Stocker/ Christine Schöpf (Hg.): NEXT SEX. Sex im Zeitalter seiner reproduktionstechnischen Überflüssigkeit. 2000 Springer Vlg. öS 550,-

Freeman J. Dyson: Die Sonne, das Genom und das Internet. Wissenschaftliche Innovation und die Technologien der Zukunft. 2000 S. Fischer Vlg. DM 32,-

Philip Toshio Sudo: Zen oder die Kunst, achtsam mit sich und seinem Computer umzugehen. 2000 O.W. Barth Vlg. DM 29,90

16. ENERGIE - ATOMTECHNOLOGIE

Nukebook. (The problems with nuclear power in Bulgaria, Romania and other countries - brochure). Ed. by ZA ZEMIATA (P.O. Box 975, BG-1000 SOFIA, BULGARIEN). 2000

Jan Beranek/ Matthew St.Clair: No Questions Asked. How the World Bank contributes to Nuclear Projects in the Czech Republic. A study by Hnuti DUHA and CEE Bankwatch Network. 2000 Hnuti DUHA (Bratislavska 31, CZ-602 00 BRNO, TSCHECH. REP.).

17. PÄDAGOGIK - BILDUNG

Horst Schaub/ Karl G. Zenke: Wörterbuch Pädagogik. 2000 dtv Nr. 32521. DM 28,50

Daniel Goleman: EQ² - Der Erfolgsquotient. 2000 dtv Nr. 36211
DM 19,50

Wolfgang Bergmann: Die Welt der neuen Kinder. Erziehen im Informationszeitalter. 2000 Walter Vlg. 218

Peter E. Ochsner/ Urs Kenny/ Priska Sieber (Hg.): Vom Störfall zum Normalfall. Kulturelle Vielfalt in der Schule. 2000 Rüegger Vlg.
sFr 38,-

Raimund Pousset: Schafft die Schulpflicht ab! Warum unser Schulsystem Bildung verhindert. 2000 Eichborn Vlg. DM 29,80

18. PSYCHOLOGIE

Jürgen Straub/ Alexander Kochinka/ Hans Werbik (Hg.): Psychologie in der Praxis. Anwendungs- und Berufsfelder einer modernen Wissenschaft. 2000 dtv Nr. 36183. DM 34,-

Rolf Degen: Lexikon der Psycho-Irrtümer. Warum der Mensch sich nicht therapieren, erziehen und beeinflussen läßt. 2000 Eichborn Vlg. DM 44,-

Barbara Berckham: So bin ich unverwundbar. Sechs Strategien souverän mit Ärger und Kritik umzugehen. 2000 Kösel Vlg. öS 216,-

Henri Loo/ Thierry Gallarda: Depressionen. 2000 Domino BLT Nr. 93034. DM 12,90

Steven Rose (Hg.): Gehirn, Gedächtnis und Bewußtsein. Eine Reise zum Mittelpunkt des Menschseins. 2000 Bastei-TB Nr. 60480. DM 16,90

Gerald Gatterer/ Antonia Croy: Nimm dir Zeit für Oma und Opa. Geistig fit ins Alter. Gedächtnisübungen für ältere Menschen. 2000 Springer Vlg. öS 198,-

Basaglias Erbe. 20 Jahre nach der Reform. Ambulante Strukturen in Südtirol. Dokumentation einer Studienreise. 2000 Hg. v. Grüne Akademie Steiermark (Paulustorg. 3/I, A-8010 GRAZ). Kostenlos

19. FRAUEN - MÄNNER

Ute Ehrhardt: Die Klügere gibt nicht mehr nach. Frauen sind einfach besser. 2000 Krüger Vlg. DM 34,-

Barbara Rettenmund/ Jeannette Voirol: Emma Herwegh. Die größte und beste Heldin der Liebe. (Eine deutsche Revolutionärin des 19. Jahrhunderts) 2000 Unionsverlag. sFr 38,-

Alice Schwarzer: Der grosse Unterschied. Gegen die Spaltung von Menschen in Männer und Frauen. 2000 Vlg. Kiepenheuer & Witsch. öS 291,-

20. KINDER - JUGEND - FAMILIE

Hartmut E. Höfele/ Susanne Steffe: In 80 Tönen um die Welt. Eine musikalisch-multikulturelle Erlebnisreise für Kinder mit Liedern, Tänzen, Spielen, Basteleien und Geschichten. 2000 Ökotopia Vlg. Buch: DM 36,-, CD mit Liedern in Deutsch und Originalsprache: DM 28,50

Anette Raschdorf: Kindern Stille als Erlebnis bereiten. Sinnesübungen, Fantasiereisen zur Gestaltung von Ruhesituationen in Grundschule, Kindergarten und Familie. 2000 Ökotopia Vlg. DM 28,-

Andrea Eckert: "Liebe Schnecke, komm heraus!" Spiele und Anregungen zur Förderung des Selbstwertgefühls und des sozialen Verhaltens. 2000 Ökotopia Vlg. DM 28,-

Gerhard Bliersbach: Halbschwestern, Stiefväter und wer sonst noch dazugehört: Leben in Patchwork-Familien. 2000 Walter Vlg. öS 218,-

Mary Pipher: Das Land des Alters. Ein Wegweiser für die Verständigung mit den Eltern. 2000 Krüger Vlg. DM 39,90

21. RELIGIONEN - SPIRITUALITÄT - SEKTEN

Kurt Walf (Hg.): Erosion. Zur Veränderung des religiösen Bewußtseins. 2000 Edition Exodus. sFr 35,-

Daniela Both/ Bela Bingel: Was glaubst du denn? Eine spielerische Erlebnisreise für Kinder durch die Welt der Religionen. 2000 Ökotopia Vlg. DM 36,-

Haris Johari: Die Affen und der Mangobaum. Die schönsten Erzählungen der spirituellen Lehrer Indiens. 2000 O.W.Barth Vlg.
DM 29,90

Mohammed Arkoun: Der Islam. Annäherung an eine Religion. 2000 Palmyra Vlg. DM 34,-

22. CHRISTENTUM

Fernando Castillo: Evangelium, Kultur und Identität. Stationen und Themen eines befreiungstheologischen Diskurses. Hg. v. Kuno Füssel u. Michael Ramminger. 2000 Edition Exodus. sFr 36,-

Maria Halmer/ Barbara Heyse-Schaefer/ Barbara Rauchwarter (Hg.): Anspruch und Widerspruch. Evi Krobath zum 70. Geburtstag (einer evangelischen Theologin). 2000 Hermagoras Mohorjeva Vlg. öS 250,-

23. ENTWICKLUNGSPOLITIK - GLOBALISIERUNG - DRITTE WELT

Noam Chomsky: Profit over People. Neoliberalismus und globale Weltordnung. 2000 Europa Vlg. DM 24,50

Christian Stolorz/ Reinhard Göhner (Hg.): Globalisierung und Informationsgesellschaft. Herausforderungen unserer Zeit. 2000 Agenda Vlg. DM 28,-

Lori Wallach/ Michelle Sforza: Whose Trade Organization? Corporate Globalization and the Erosion of Democracy. An Assessment of the World Trade Organization. 1999 Public Citizen (1600 20th Street, N.W., WASHINGTON, D.C. 2009 USA). $ 10,-

Prague 2000. Why we need to decommission the IMF and the World Bank. (Texte von Walden Bello u.a.). 2000 Ed. by Focus on the Global South (c/o CUSRI, Chulalongkorn University, BANGKOK, THAILAND).

A Makeover for the Bretton Woods Twins? A Transatlantic Critique of the Meltzer Report and Other Reform Proposals. Ed. by The Heinrich Böll Foundation (Chelsea Gardens, 1638 R Street, NW, Suite 120, WASHINGTON, DC 20009 USA). 2000

Brendan Martin: new leaf or fig leaf? the challenge of the new washington consensus. Brochure. 2000 Bretton Woods Project (PO Box 100, GB-LONDON, SE1 7RT). £ 5.95

Questioning the Growth Model World Bank. (Conference-report with adresslist). Ed. by Bretton Woods Project/ ENDS. 1999

Joseph Hanlon/ Ann Pettifor: Kicking the Habit. Finding a lasting solution to addictive lending and borrowing - and its corrupting side-effects. (In English and Spanish) 2000 Jubilee 2000 Coalition
(1 Rivington Street, GB-LONDON EC2A 3DT). £ 5

Ann Pettifor/ John Garrett: Shadowy figures. The G7, IMF and World Bank - globalisation and debt. 2000 Jubilee 2000 Coalition.

Guide to International Financial Institutions. (Materialmappe). Ed. by CEE Bankwatch Network (Kratka 26, CZ-100 00 PRAHA 10, TSCHECH. REP.). 2000

dubious development: How the World Bank's Private Arm is Failing the Poor and the Environment. (brochure) 2000 Ed. by Friends of the Earth USA (1025 Vermont Ave., NW, Suite 300, WASHINGTON, DC 20005 USA).

Ivona Malbasic/ Jozsef Feiler (ed.): Heavy Footprint. The World Bank and Environment in Europa and Central Asia. 2000 CEE Bankwatch Network (c/o MTVSZ, P.O. Box 123, H-1450 BUDAPEST). $ 8,-

Ten Years of Policies of Bretton Wood Institutions in Slovakia. 2000 Ed. by Friends of the Earth Slovakia, Center for Environmental Public Advocacy (Ponicka Huta 65, SK-97633 PONIKY).

Jozsef Feiler/ Magda Stoczkiewicz: The European Investment Bank: Accountable Only to the Market? EU-Policy Paper No. 1. 1999 CEE bankwatch network/ Heinrich Böll Foundation, Brussels Office (28, rue le Titien, B-1000 BRUSSEL).

The Inspection Panel. (Materialmappe zur Kontrolle von Entwicklungsprojekten von International Bank for Reconstruction and Development/ IBRD und Internat. Development Association/ IDA). Ed. by The Inspection Panel (1818 H Street, NW, WASHINGTON, DC 20433 USA). 2000

Globalisierung von unten - die Gegenkraft wird wirksam. Ausstellungskatalog. Red.: Gerlinde Breiner. 2000 Weltumspannend arbeiten (Wienerstr. 2, A-4020 LINZ).

Colloquium 2000. Glaubensgemeinschaften und soziale Bewegungen im Streit mit der Globalisierung. Hg. v. Missionszentrale der Franziskaner (Postfach 200953, D-53139 BONN), Nr. 81. 2000

24. EUROPA - EU

Gerald Mader/ Eolf-Dieter Eberwein/ Wolfgang R. Vogt/ ÖSFK (Hg.): Ökonomie eines friedlichen Europa. Ziele - Hindernisse - Wege. Studien für europ. Friedenspolitik Bd. 6. 2000 Agenda Vlg. DM 42,-

EU-Grundrechtscharta. Neue Kleider für den Kaiser. Juridikum Nr. 3/2000. Vertrieb: Verlag Österreich. öS 90,-

Die Europäische Union im Zeichen des Neoliberalismus!? Dokumentation einer Veranstaltung mit Johannes Voggenhuber, MdEP, 4/2000. Dokumentation. Hg. v. Grüne Akademie Steiermark (Paulustorg. 3/I, A-8010 GRAZ). Kostenlos

25. DEUTSCHLAND - ÖSTERREICH

Angelika Walser: Schuld und Schuldbewältigung in der Wendeliteratur. Ein Dialogversuch zwischen Theologie und Literatur (in Deutschland). 2000 Matthias Grünewald Vlg. DM 48,-

Helmut Müller-Eenbergs/ Jan Wielgohs/ Dieter Hoffmann (Hg.): Wer war wer in der DDR? Ein biographisches Lexikon. 2000 Ch. Links Vlg. DM 68,-

Wolfgang Gehrcke (Hg.): Deutsche Außenpolitik von links. Jahrbuch der PDS-Bundestagsfraktion. 2000 Dietz Vlg. Berlin. DM 24,80

Hans-Dieter Schütt: Richtfest für Luftschlösser. Deutschland im Gespräch. (Gespräche mit kritischen Deutschen und Österreichern). 2000 Dietz Vlg. Berlin. DM 24,80

Erwin Ringel: Die Kärntner Seele. Edition Kärnten - Bd. 3. 2000 Hermagoras Mohorjeva Vlg. öS 198,-

Armin Thurnher: Das Trauma, ein Leben. Österreichische Einzelheiten. 2000 dtv Nr. 36205. DM 19,50

Wilhelm J. Wagner: Österreichs reale Utopien. Viel geplant und nicht verwirklicht. (Bildband). 2000 Vlg. Kremayr & Scheriau.
öS 394,-

26. SOZIALISMUS - MITTEL-OSTEUROPA - GUS

Putins Russland. (U.a. halbherziger Föderalismus, Rückwärts zum Zentralstaat? Medien Zensur u. Manipulation, Menschenrechtsbewegungen, Nuklearmüll aus der Seefahrt; Dossier: Serbien2000). Hg. v. Ost-West-Gegeninformationen Nr. 2/2000 (c/o Abt. f. Südosteuropäische Geschichte, Mozartg. 3, A-8010 GRAZ). öS 40,-

27. NAHER OSTEN - ASIEN - AUSTRALIEN - OZEANIEN

Gisela Dachs (Hg.): Deutsche, Israelis und Palästinenser. Ein schwieriges Verhältnis. 1999 Palmyra Vlg. Georg Stein. DM 34,-

Thich Nhat Hanh: Der Duft von Palmenblätter. Erinnerungen an schicksalhafte Jahre (eine buddhistischen Mönchs in Vietnam 1962-66). 2000 Herder spektrum. DM 38,-

28. AFRIKA

Karl A. Kumpfmüller (Hg.): Europas langer Schatten - Afrikanische Identitäten zwischen Selbst- und Fremdbestimmung. Schriften des Grazer Büros für Frieden und Entwicklung. 2000 Südwind Vlg. öS 181,-

Frederic Lagrange: Al-Tarab - Die Musik Ägyptens. (Mit CD) 2000 Palmyra Vlg. DM 39,80

30. INDIGENE VÖLKER

Holger Kalweit: Traumzeit und innerer Raum. Die Welt der Schamanen. 2000 O.W. Barth Vlg. DM 44,90

Amélie Schenk: Herr des schwarzen Himmels. Zeren Baawai - Schamane der Mongolei. 2000 O.W. Barth Vlg. DM 44,90

31. LITERATUR - KARIKATUREN

Obiora C-Ik Ofoedu: Geistauge. Gedichte (eines Afrikaners in Wien). 2000 Czernin Vlg. öS 178,-

Zhang Jie: Abschied von der Mutter. Roman (über eine Chinesin und ihre sterbende Mutter). 2000 Unionsverlag. sFr 29,-

Fadia Faqir: Wie Säulen aus Salz. Roman (einer emanzipierten jordanischen Frau). 2000 BLT Nr. 92050. DM 16,90

Jorn Riel: Das Haus meiner Väter. Roman (eines Inuit-Jungen in Grönland). 2000 Unionsverlag UT 183. sFr 19,90

Arto Paasilinna: Im Wald der gehenkten Füchse. Roman (von finnischen Außensenseitern). 2000 Ehrenwirth Vlg. DM 29,80

Aleksandra Markiewicz (Hg.): Landschaften und Luftinseln. Polnische Erzählungen der Gegenwart. 2000 dtv Nr. 12818. DM 19,50

Thomas Siemensen: Ingo Pien 3 - Hirnmuskeltraining. (Comics). 2000 Achterbahn Vlg. DM 14,80

Brösel: WERNER-Wandkalneder 2001. Weiß Bescheid? - Schwarzarbeit! 2000 Achterbahn Vlg. DM 34,-

Lebenszeichen. Kalender 2001. Format A 3, 14 Farbfotos, informativen Texten, Gedichten, S/W-Fotos und authentischen Stimmen. 2000 Hg. v. Gesellschaft für bedrohte Völker Österr. (Prinz-Eugen-Str. 52/I/5, A-1040 WIEN). öS 225,- + öS 45,- Versandk.

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IMPRESSUM:

Inhaber, Herausgeber und Redaktion: Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Wolfgangerstr. 26, A-4820 Bad Ischl. Eigenvervielfältigung (Layout und Druck: Maria Reichl). Verlagsort: Bad Ischl.

Achtung !

unser Postfach Nr. 504 und unser P.S.K.-Konto Nr.7988.974 (Blz. 60000) Postsparkasse Wien werden Ende 2000 aufgelassen. Wir bitten ab 2001 in der Anschrift nur mehr die Straße und für Einzahlungen nur mehr das Sparkassenkonto zu verwenden.

TERMINE ÖSTERREICH

Regelmäßige SOL-Stammtische (SOL=Menschen für Solidarität, Ökologie und Lebensstil)

WIEN Jeden 1. und 3. Dienstag im Monat ab 19.00 Schedifkaplatz 3, 1220 Wien (U6-Meidling) - bei Jugendprojektgruppenraum läuten! Martin Brandtner (02238) 77937

GRAZ jeden 1. Mittwoch im Monat um 19.00 im Olympia, Steyrergasse 146 - Ecke Pestalozzigasse. Rückfragen bei Johann Schmied (0316) 68 56 380.

KUFSTEIN jeden 2. Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr im Gasthof Gisela in Kufstein. Auskünfte bei Gerhard und Barbara Pfurtscheller, (05372) 63186.

SALZBURG: An jedem 2. Montag im Monat ab 19.00 Uhr im Beisl des ArbeiterInnen-Begegnungs-Zentrums, Kirchenstr. 34 (10 Gehminuten vom Bahnhof bzw. Linie 51). Info's: Karin Kieninger, ABZ (0662/451290) und Hans Holzinger, JBZ (0699/11370178).

DEZEMBER 2000

2.12. 14h WIEN (Stiegl's ALTE AMBULANZ im Uni-Campus, Altes AKH): Brücken für den Frieden: Offenes Diskussions- u. Vernetzungstreffen: ATTAC Austria stellt sich vor. (Helga Köcher, Operngasse 20A/7, 1040 Wien, E-Mail: helga.koecher@chello.at, www.rassismus.at/bruecken)

4.12. BAD ISCHL 19h (weiters jeden 1. Mo. im Monat 19h und jeden 3. Mo. im Monat 15h): Treffen der internationalen Frauengruppe "Frauen einer Welt" im Ev. Gemeindesaal, Bahnhofstr. 5, 4820 Bad Ischl. (M. Reichl, Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Tel. 06132-24590, e-mail info @ begegnungszentrum.at)

5.12. 7 - 8h morgens, ÖSTERREICHWEIT: Straßenblockaden gegen das Belastungs-Budget anläßlich der Parlamentsdiskussion zum Budgetkapitel "Soziales" am 6.12. (www.checkpointaustria.at, Checkpoint Austria, Postfach 77, 1072 Wien) WIEN: Menschenkette rund um das Parlament (ÖGB), Attac Aktion

5. - 10.12. in Ybbs/Donau (NÖ): Europäisches Jugendtreffen "Sandkorn - Jugend gegen Haß". (Info: Tel. u. Fax: 07473-2542, e-mail: wolwag@netway.at)

15.12. WIEN: Frauenringvorlesung "Zivilgesellschaft - ein Konzept für Frauen?" (Kath. Sozialakademie, Schottenring 35/Dg., 1010 Wien, Tel. 01-3105159, www.ksoe.at)

JÄNNER 2001

14.1.2001 WIEN: FIAN-Einsteigerseminar zu Kampagnen für ein Recht auf gesunde Ernährung. (FIAN Österr., Laudong. 40, 1080 Wien, Tel. 01-4055515-316, e-mail: fian-oe@oneworld.at)

31.1. - 2.2.2001 STROBL (Sbg.): Werkstatt: Erwachsenenbildung und Gemeinwesenentwicklung. Erwachsenenbildung und Zivilgesellschaft. Neue Orte des gesellschaftlichen Lernens zwischen Markt und Staat? (BIfEB, 5350 Strobl, Tel. 06137-6621-0)

FEBRUAR 2001

2.2. PUCHBERG b. Wels (OÖ): Seminar "Vorsicht Geschmack!" Die amtliche Chemie im Kochtopf. (Bildungshaus Puchberg, Puchberg 1, 4600 Wels, Tel. 07242-46558)

3.2. PUCHBERG b. Wels (OÖ): Seminar "Von der Sonne leben". Solare Weltwirtschaft als Strategie für eine ökologische Zukunft (mit Hermann Scheer - Alternativnobelpreisträger). (Bildungshaus Puchberg)

12. - 17.2. (und 17. - 22.9.) PUCHBERG b. Wels (OÖ): Grundkurs in 2 Teilen "Privatradio-Journalismus". (Bildungshaus Puchberg)

28.2. LINZ: Energy Globe Award (O.Ö. Energiesparverband, Landstr. 45, 4020 LINZ)

MÄRZ 2001

1. - 4.3. WELS (OÖ): Energiesparmesse (O.Ö. Energiesparverband, Landstr. 45, 4020 LINZ)

2.3. PUCHBERG b. Wels (OÖ): Seminarreihe "Das Gewicht der Geschichte". Wie mit dunkler Vergangenheit umgehen? "Der Gewalt widerstehen - Franz Jägerstätter". (Bildungshaus Puchberg)

31.3. BAD ISCHL: Voraussichtlich ab 15h: Generalversammlung des Vereins "Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit" und anschließend Fest "Jubiläum 100. Rundbrief" (M. Reichl, Wolfgangerstr. 26, 4820 Bad Ischl, Tel. 06132-24590, e-mail info @ begegnungszentrum.at)

APRIL 2001

8.4. PUCHBERG b. Wels (OÖ): Seminare "Umgang mit Konflikten" und "Verminderung von Gewalt und Aggression in der Schule" (mit Hans-Peter Nolting). (Bildungshaus Puchberg)

27.4. PUCHBERG b. Wels (OÖ): Seminarreihe "Das Gewicht der Geschichte". Wie mit dunkler Vergangenheit umgehen? "Gott im Krieg. Die österreichischen Bischöfe im Ersten Weltkrieg". (Bildungshaus Puchberg)

28.4. PUCHBERG b. Wels (OÖ): Seminar "Eins-Sein. Leben in der Kraft der Friedfertigkeit" (mit Claus Eurich). (Bildungshaus Puchberg)

TERMINE DEUTSCHLAND

 

DEZEMBER 2000

2. - 3.12. KASSEL: 7. bundesweiter u. internationaler Friedenspolitischer Ratschlag "Die Politik zivilisieren!" (Kasseler Friedensforum, c/o P. Strutynski, Uni GhK, FB 10, Nora-Platiel-Str. 5, D-34109 Kassel, Tel. 0561-804-2314, e-mail: strutype@hrz.uni-kassel.de, www.friedensratschlag.de)

15. - 16.12. STUTTGART: Kongress von Petra Kelly Stiftung u. Heinrich Böll Stiftung: "Status quo vadis? Parteien zwischen Pragrammatik und Pragmatik". (Heinrich Böll Stiftung Ba-Wü, Rieckestr. 26, D-70190 Stuttgart, Tel. 0711-26339410, e-mail: info@boell-ba-wue.de)

JÄNNER 2001

12.1.-14.1. DEUTSCHLAND: Seminar "Nationalsozialismus - Konfrontation mit der Vergangenheit" (junge linke, Postfach 910429, D-30424 Hannover. Tel. +49-511-8386226, e-mail info@junge-linke.de)

20.1.2001 FREISING (Bay.): Pax Christi-Studientag zum neuen Friedens-Hirtenbrief der Deutschen Bischofskonferenz "Dem gerechten Frieden dienen!". (Kardinal-Döpfner-Haus, Domberg. 27,
D-85354 Freising, Tel. 08161-181-0)

TERMINE INTERNATIONAL

DEZEMBER 2000

1. - 4.12. SEATTLE (USA): Anniversary-Rally on WTO-protests. (www.seattlecan.org, Tel. +001 205 6321656)

3. - 4.12. WELTWEIT: International Day of Action on the anniversary of the collapse of the MAI and Seattle (e-mail: mstrand@citizen.org, Tel. +12025881000)

4. - 8.12. MOSCOW (RUSSLAND): 10th International Session of 'Culture of Peace and Human Rights' on 'open societies' - problems for Russia, human rights in post-totalitarian states and human rights and conflicts and other topics. (Info: www.mshr.redline.ru/engl/, Tel. + 7(095) 2075546, 5776904)

6. - 9.12. NIZZA (F): Counter-Summit and protest-actions against the EU-Top-Summit (including actions of ATTAC). (Info: www.nice-2000.org, www.attac.org/nice2000, Tel.+33 143362661, www.euromarches.org, Info für Österreich: http://ourworld.compuserve.com/homepages/LabourNetAustria/)

7.- 8.12. NIZZA (F): EU-Top-Summit.

18.12. INTERNATIONAL: "International Day of Solidarity With Migrants" (December 18, 257 Chairborough Road, GB-High Wycombe HP12 3UE, e-mail info@december 18.net) (Aus UNITED Calender

JÄNNER 2001

7. - 26.1.2001 DARTINGTON (GB): Seminar "Responsible Science: From Control to Participation" (mit Christine von Weizsaecker, Mae-Wan Ho & Brian Goodwin). (Schumacher College, The Old Postern, Dartington, Totnes, Devon TQ9 6EA, GB, Tel: ++44-1803 865934; Fax: 866899; e-mail: schumcoll@gn.apc.org)

25. - 28.1. 2001 DAVOS (CH): 'Public Eye in Davos' Conference, Counter-Summit to World Economic Forum's Annual Meeting (Public Eye, e-mail: martina.bosshard@evb.ch, www.davos2001.ch, Fax +411277700)

25. - 30.2001 PORTO ALEGRE (Brasilien): World Social Forum. Panel discussions on the Production of Wealth, Access to Wealth and Sustainability, Civil Society and the Public Arena, Democracy and Citizen's Power (e-mail: fsm2001inter@uol.com.br , www.worldsocialforum.org)

29.1. -2.2.2001 La Havana (Kuba): 3rd International Meeting of economists on 'Globalisation & Development' (Asociación de Economistas de América Latina y el Caribe, Asociación Nacional de Economistas de Cuba - Calle 22 Nº 901 esq. 9ª, Miramar, Playa Ciudad de La Habana, CP 11300 Cuba. Tel : 249461, E-mail : <anec@info.get.cma.net>)

FEBRUAR 2001

Februar: ZÜRICH (CH): International Meeting "The Bullets of Democracy - The Rise of Extreme-Right Wing Parties in Europe" (European Union of Jewish Students -EUJS, av. Antione Depage B-1000 Bruxelles, Tel. +32-2-6477279, Fax 6482431, e-mail info@eujs.org) (Aus UNITED Calender)

4. - 23.2. DARTINGTON (GB): Seminar "The Market: Master or Servant?" (mit David Jenkins, Martin Khor and Wolfgang Sachs). (Schumacher College)

18. - 24.2.2001 ORISSA (INDIEN): Internation. Conference of WIR and Swadhina "Nonviolence & Social Empowerment". (Info: WRI Nonviolence & Social Empowerment Project, c/o Patchwork, Kaiserstr. 24, D-26122 Oldenburg, Tel. ++49-441-2480437, e-mail: WRI-NVSE-Project@edu.oldenburg.de)

MÄRZ 2001

4. - 23.3. DARTINGTON (GB): Seminar "Ecology & The Sacred" (mit Satish Kumar, Stephanie Kaza & Rosemary Radford Ruether). (Schumacher College)

17.- 25.3. EUROPE: "European-wide Action Week against Racism" Including March 21, UN Day Against Racism" (UNITED for Interculturel Action, Postbus 413, NL-1000 AK Amsterdam, Tel. +31-20-6834778, Fax +31-20-6834582, email united@united.non-profit.nl)

25.3. - 12.4. DARTINGTON (GB): Seminar: "Shadows of the Earth". (mit James Hillman, Margot McLean and Mermer Blakeslee). (Schumacher College)

Obenstehende Terminübersicht wurde von uns zu eurer Information zusammengestellt. Wir können nicht überprüfen, ob Veranstaltungen abgesagt oder verschoben werden. Bitte richtet eure Anfragen und Anmeldungen an die in Klammer nach dem Termin angegebenen Organisationen. Bei mehreren Veranstaltungen einer Organisation findet ihr die Adresse bzw. Telefonnr. nur bei der ersten angeführten Veranstaltung der gleichen Organisation. Weitere Dezember-Termine findet ihr auch im 98. Rundbrief.

 

Gesetzlich sanktionierte Militärspitzel?

Im Juli dieses Jahres wurde mit den Stimmen von FPÖ und ÖVP im österreichischen Parlament das neue Militärbefugnisgesetz beschlossen, welches am 1. Juli 2001 vollständig in Kraft tritt.

Um die Öffentlichkeit über dieses anti-demokratische Gesetz zu informieren und Protest dagegen zu entwickeln, hat die Friedenswerkstatt Linz zusammen mit anderen Organisationen und Einzelpersonen den nebenstehenden österreichweiten Aufruf beschlossen und bittet um Unterstützung.

Materialien, Hintergrundinformationen etc. zur Kampagne auf http://www.friwe.at/spitzel.

Aufruf: Nein zum Spitzelstaat!
Nein zu diesem Militärbefugnisgesetz!

Am 6. Juli 2000 wurde mit den Stimmen von FPÖ und ÖVP im Parlament das Militärbefugnisgesetz beschlossen. Dieses Gesetz öffnet den Heeresgeheimdiensten Tür und Tor für die Bespitzelung der BürgerInnen. So sind die Verarbeitung von Daten, die durch Beobachtung, verdeckte Ermittlung, den Einsatz von Bild- und Tonaufzeichnungsgeräten gewonnen werden und deren Weitergabe an ausländische Geheimdienste, ausdrücklich erlaubt. Ein besonderer Skandal ist die Verpflichtung von Gebietskörperschaften, d. h. Bund, Länder und Gemeinden, und aller Körperschaften öffentlichen Rechts (z. B. Sozialversicherungen, Arbeiterkammer, Hochschülerschaft) sowie deren Stiftungen, Anstalten und Fonds, Auskunft über BürgerInnen zu erteilen, wenn Bundesheer-Geheimdienste dies verlangen [§ 22 (2) MBG]. Die Bundesheer-Geheimdienste haben damit ungehinderten Zugang zu allen Daten der Sozialversicherungen, Kammern, Gemeinden, Krankenhäuser, Finanzämter, Jugend- und Sozialämter etc. Weiters sind die entsprechenden Behörden auf Verlangen des Verteidigungsministers verpflichtet, Urkunden für den Zweck der Bespitzelung zu fälschen [§ 22 (9)]. Den Heeresgeheimdiensten wird damit eine umfassende Lizenz zum Spitzeln erteilt. Die öffentliche Verwaltung und die Interessensvertretungen sollen dabei ihre Handlanger werden. Damit ist Österreich auf dem Weg zum Spitzelstaat. Die Geheimdienste drohen zu einem völlig unkontrollierbarem "Staat im Staat" zu werden. Wir sagen Ja zu einem Österreich ohne Bespitzelung von BürgerInnen durch die Bundesheer-Geheimdienste! Wir sagen Nein zu diesem anti-demokratischen Gesetz!

* Wir fordern Bund, Länder, Gemeinden, die Sozialversicherungsträger und die öffentlichen Interessensvertretungen auf, den Bundesheer-Geheimdiensten die Auskunft über BürgerInnen und die Urkundenfälschung zum Zweck der Bespitzelung zu verweigern.

* Wir fordern den österreichischen Nationalrat auf, die Lizenz zur Bespitzelung von BürgerInnen durch die Bundesheer-Geheimdienste in Folge des Militärbefugnisgesetzes rückgängig zu machen.

Friedenswerkstatt Linz, Waltherstr. 15b, A-4020 Linz,
Tel. (0732) 77 10 94 , Fax (0732) 79 73 91,
e-mail friwe@servus.at, www.friwe.at

Ergänzende Bemerkung von Matthias Reichl: Wir fordern auch den - bisher verweigerten - Einblick in die und die Vernichtung der gesammelten Spitzelakte der Militärgeheimdienste (ähnlich der Aktion mit den Stapo-Akten Anfang der 90er Jahre)!

Ergänzung zu den "Spitzelakten" (ORF-Meldung v. 20.11.): Innenminister Strasser versprach, dass ab 21.11. jeder Bürger das Recht hat, sich - bei der "Innenministeriums-Hotline" Nr. 01-31346-31346 - zu erkundigen, ob seine Daten von jemandem unberechtigt abgefragt worden sind.

Regierungswatch

Übrigens bereiten die Grünen aufgrund des aktuellen Spitzelskandals eine Initiative zur Einsicht in alle entsprechenden Akten vor. Ob die regierende Koalition eine Einsicht hat und sie gewährt ist sehr fraglich!

Die österreichischen Bürger beobachten ihrerseits die Regierung und die Grünen dokumentieren die Auswirkungen von Gesetzen und Verwaltungspraxis auf der webpage: www.gruene.at/watch/index.php.

Matthias Reichl

In Sorge um den Bundeskanzler,

Sorge um Österreich!

Caspar Einem

Da gibt der österreichische Bundeskanzler der Zeitung Jerusalem Post ein Interview, in dem er einerseits erklärt, er bedaure seine Koalition mit Haider nicht und andererseits mit Nachdruck sagt, die Nazis hätten Österreich mit Gewalt genommen. Österreich sei das erste Opfer gewesen. Was ist los mit Wolfgang Schüssel? Hat er nicht geahnt, welchen Schaden seine Worte anrichten würden? War ihm nicht klar, in welchem Land diese Zeitung erscheint? Gab es einen Anlass, ein Interview für eine israelische Zeitung zu geben? Hätte er, falls er sonst nichts zu bemerken hat, nicht zumindest ebenso gut schweigen können - etwa so, wie zu den Zuständen bei den Freiheitlichen? Er kann doch schweigen. Wir wissen das. Er sagt zu Dingen, zu denen er reden müsste, Klarstellungen treffen müsste, doch meist nichts. Und hier musste er reden? Und noch dazu das?

Schön langsam dämmert in mir der Gedanke, Schüssel könnte - obwohl zuvor Außenminister - wirklich nicht gewusst haben, dass es Regierungen und Länder gibt, die der FPÖ kritisch gegenüber stehen und reagieren würden, falls er mit dieser Partei eine Koalition bilden sollte. Vielleicht hat er einfach ein bloß partielles Wahrnehmungsvermögen. Vielleicht merkt er bestimmte Dinge nicht. Oder er vergisst sie gleich wieder. Dass er früher auch schon Regierungsämter bekleidet hat und in diesen Funktionen auch schon an Beschlüssen der Regierung mitgewirkt hat, unter anderem auch an Budgetbeschlüssen, hat er ja auch vergessen. Es könnte daher auch eine Form der Amnesie sein. Es gibt auch Beobachter, die sich fragen, ob er vielleicht am Vormittag noch nicht so richtig in Schwung ist und deshalb Lücken in seinem Bewusstsein auftreten. Darauf lässt unter anderem die Frühstücksbeschimpfung des Bundesbank-Präsidenten schließen. Vielleicht ist es das. Vielleicht hat er Stunden, wo er nicht merkt, wie das was er tut, auf andere wirkt.

Herr Bundeskanzler. Ich mache mir Sorgen um Sie. Sie haben ein Leiden, das Sie vielleicht gar nicht selbst erkennen können. Vielleicht haben Sie es auch schon wieder vergessen.

Aber ich mache mir noch größere Sorgen um unser Land, um Österreich! Österreich nimmt Schaden, wenn da einer an der Spitze der Regierung steht und offenbar nicht mehr weiß, was er tut. Wie sonst wollen Sie erklären, was Sie da in der Jerusalem Post von sich gegeben haben? Wie sonst wollen Sie erklären, dass Sie es für notwendig befunden haben, jetzt auch noch Öl ins Feuer zu gießen, als ob die Regierungsbeteiligung der FPÖ nicht schon Schaden genug wäre?

Herr Bundeskanzler! Suchen Sie Ihren Hausarzt auf.

Oder treten Sie zurück. Sie sind leider ein Schaden für Österreich!

(aus "STANDARD" v. 15.11.2000)

P.S.: Ich schließe mich Caspar Einems Forderung vollinhaltlich an. Ob ein "Hausarzt" genügt, bezweifle ich allerdings. Ein "HauTarzt", der seine berufsbedingte Diplomaten-Dickfelligkeit behandelt, wäre auch vonnöten. (Er muss ihm ja nicht "das Fell über die Ohren ziehen"!)

Ich erinnere mich auch noch an ein Gespräch vor Jahren mit Caspar Einem in seiner damaligen Funktion als Innenminister bei dem ich uns absehbare "Sch(l)üssel-Erlebnisse" prophezeite.

(Ge-)Denk-Pause der Regierung

Protestschreiben an den Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel und an die österreichische Bundesregierung.

Die Tatsache, daß die blau-schwarze, österreichische Bundesregierung, unter Führung des derzeitigen Bundeskanzlers Dr. Wolfgang Schüssel und die ÖVP-FPÖ Landeshauptleute am 9. November 2000, zur "Feier des Tages", der Wiederkehr der Reichskristallnacht und der Novemberpogrome des Jahres 1938 (gegen die Juden), sich beim HEURIGEN "zugeprostet" haben, ist kein Zufall.

Außerdem weisen wir die Geschichtslüge, die der Bundeskanzler Schüssel auch nicht zufällig, zu diesem Anlaß offiziell verkündet hat, daß Österreich das erste Opfer der Nazis gewesen sei, auf das Entschiedenste zurück. Es ist eine Schande und verabscheuungswürdige Verhöhnung der Gefolterten und Ermordeten des Nazi-Regimes. Viele Österreicher waren Täter und so maßgeblich beteiligt an den Verbrechen des Nazi-Regimes.

Es ist ein offenkundiger Akt des Antisemitismus und Rassismus. Es ist ein Ausdruck des Wiederauflebens des Austrofaschismus und der Verhöhnung der Zweiten Republik und ihrer Grundsätze.

Die Unterzeichneten protestieren in schärfster Form gegen diesen Akt der Verhöhnung der Opfer und der Überlebenden des verbrecherischen Anteils Österreichs an den grauenhaften Verbrechen des Nazi-Regimes und der Verächtlichmachung der 2. Republik.

Wien, 10. November 2000, Hubsi Kramar - Österreich

Hubsi Kramar bittet, dieses oder ähnliche Schreiben zu senden:
An den Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel Bundeskanzleramt, Ballhausplatz 2, A-1014 Wien

Alternative Nobelpreise 2000

Der Right Livelihood Award (Alternativer Nobelpreis) 2000 mit einem Gesamtbetrag von ca. 200.000 US$ wird unter vier Wissenschaftern und Aktivisten aus Äthiopien, Indonesien, Türkei und USA aufgeteilt und am 8.12. im Stockholmer Parlament überreicht (Pressekonferenz am 6.12.).

Der äthiopische Wissenschafter Tewolde Berhan Gebre Egziabher hat die gemeinsame Position von "Entwicklungsländern" bei den Biosafety -Verhandlungen in Cartagena und Montreal vertreten. Es ging dabei um die Sicherung der Biodiversität und die traditionellen Rechte von Farmern und Gemeinschaften auf ihre genetischen Ressourcen.

Munir, ein indonesischer Rechtsanwalt, tritt entschieden für die Menschenrechte und die zivile Kontrolle des Militärs in Indonesien ein.

Die türkische Umweltaktivistin Birsel Lemke engagiert sich in einem langdauernden Kampf für den Schutz ihres Landes vor Verwüstung durch die Anwendung von Zyanid in den Gold-Minen und initiierte eine internationale Kampagne zum Bann dieser zerstörerischen Technologie.

Und schließlich noch Wes Jackson, ein Pflanzengenetiker aus den USA, der seit mehr als zwanzig Jahren an der Entwicklung einer Landwirtschaft arbeitet, welche Feldfrüchte züchtet, die mehrjährig gepflanzt einen hohen Ertrag erreichen und auch ökologisch nachhaltig sind.

Weitere Informationen über die Preisträger, Kontaktadressen und Fotos sind erhältlich bei: Kajsa Raab, Acting Administrative Director, Right Livelihood Award, Stockholm Telephone: +46 (0)8-702 03 40 Fax: +46 (0)8-702 03 38, E-mail: info@rightlivelihood.se, http://www.rightlivelihood .se

Wende in Jugoslawien - wohin?

Der serbischen Opposition, vor allem auch der Bewegung der Jugend ORPOR, ist es mit gewaltfreien Mitteln gelungen, Milosevic und sein Regierungsteam zur Aufgabe zu bewegen. Wie zu erwarten war, haben seine Nachfolger aus der demokratischen Opposition mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Dies sind nicht nur die Strukturen der äutoritär nationalistischen Kommunisten sondern vor allem die inneren und internationalen wirtschaftlichen Machtstrukturen, die wie in den Nachbarländern auch von Wirtschaftskriminalität (inklusive Drogen- und Menschenhandel) durchsetzt sind. Und die sich möglichst schnell dem Diktat der transnationalen Konzerne und Finanzmächte unterordnen müssen. Wird z.B. OTPOR einen ähnlichen Weg gehen wie die ehemalige "Jugendpartei" FIDESZ in Ungarn, der der jetzige Ministerpräsident Viktor Orban angehörte und die sich nun als Regierungspartei brav neoliberal gebärdet.

Bei den Wahlen in Bosnien-Herzegowina haben vor kurzem als Gegenreaktion zur bisher wenig erfolgreichen Politik wieder die - kroatischen, muslimischen und serbischen - Nationalisten den Sieg errungen.

Der italienische Umweltminister Valerio Calzolaio informierte die Öffentlichkeit vor kurzem, dass während der NATO-Bombardements die radioaktiven Geschosse mit abgereichertem Uran (DU) vor allem in den 42 Regionen Kosovos und Metohija - zwischen Pec und Djakovica - eingeschlagen haben. Die UN-Umweltschutzorganisation hat durch ihre Untersuchungen bestätigt, dass von den insgesamt 31.500 abgefeuerten Geschossen die Hälfte davon ( ca. 14.180) in der Zone liegen, die vor allem von italienischen, aber auch von deutschen KFOR-Soldaten überwacht wird. Aber auch serbisches Gebiet ist davon betroffen (aus: Tanjug v. 14.11.2000).

Matthias Reichl


ATTAC-Gründungsversammlung
in Wien

Das "Primat der Politik über die Wirtschaft" wieder herzustellen hat sich ATTAC Österreich (http://www.attac.org/austria), der heimische Zweig einer 1998 in Frankreich entstandenden internationalen Bewegung zur demokratischen Kontrolle der Finanzmärkte, zum Ziel gesetzt.

300 Leute kamen am 6.11. abends zur Gründungsversammlung im Semper-Depot in Wien. Wie es in der Gründungsdeklaration von ATTAC Österreich weiter heißt, sollen beginnend bei der demokratischen Kontrolle der Finanzmärkte Handlungsspielräume für die regionale und nationalstaatliche Wirtschaftspolitik zurück gewonnen werden.

ATTAC Österreich trete für die Re-Regulierung der Finanzmärkte ein, heißt es weiter. Eine der Hauptforderungen ist die Kontrolle der Finanzmärkte durch Einführung einer Devisentransaktionssteuer (Tobin-Steuer), um spekulative Kapitalflüsse einzudämmen und Mittel zur Armutsbekämpfung aufzubringen.

Um massive Krisen zu verhindern, fordert ATTAC Österreich außerdem Kapitalverkehrskontrollen und fixierte Wechselkurse zwischen den wichtigsten Währungen Dollar, Euro und Yen. Eine weitere Forderung betrifft die Entschärfung des Standortwettbewerbes durch "Trockenlegung von Steueroasen" und eine "global einheitliche Konzernbesteuerung".

Die Entschuldung der armen Länder, weltweite Demokratisierung, Ausweitung des politischen Spielraums in der EU etwa durch demokratische Kontrolle der Europäischen Zentralbank (EZB), die Beibehaltung und der Ausbau des öffentlichen Sozialversicherungswesens, die Anhebung des österreichischen Niveaus der Vermögens- und Gewinnbesteuerung auf das EU-Niveau und die Ökologisierung des Steuersystems sind weitere Forderungen von ATTAC Österreich. (APA-Meldung v. 7.11.2000)

Matthias Reichl

Weltweites ATTAC-Netzwerk mit Zentrum Paris

Susan George, mit der wir seit der Anti-MAI-Kampagne vor gut drei Jahren kooperieren, und die in ATTAC-Frankreich mitarbeitet, hat uns in einem e-mail ihre Dimension skizziert und diese als Gastreferentin bei der Wiener ATTAC-Veranstaltung erläutert:

"...Wir sind nicht allein eine Bewegung für die Tobin Tax und gegen "Steueroasen", auch nicht nur für die Streichung der Finanzschulden der 'Dritten Welt', sondern auch gegen die weltweite Machtübernahme durch den Internationalen Währungsfond (IMF), die Weltbank (WB), die Welthandelsorganisation (WTO) und generell durch transnationale industrielle und finanzielle 'corporations' (Konzerne...)..."

Dies entspricht auch unseren Zielen als Mitinitiatoren von ATTAC-Österreich und jenen der beteiligten Sozial- und enwicklungspolitischen Bewegungen, wie z.B. der Erhalt des Sozialstaates und der öffentlichen Rentenversicherungssysteme. Dabei akzeptieren und unterstützen wir auch oben skizzierten finanzpolitischen Schwerpunkte. Unser Beitrag dazu liegt vor allem in die österreichweite Verbreitung von Informationen per e-mail-Verteiler - aus den Anti-WTO- und Sozialbewegungen mit ihren alternativen Experten.

Leider konnte ich die Aufnahme eines längeren Interviews mit Susan George noch nicht abtippen. So verwende ich einen Ausschnitt aus einem Interview - aus der zweiten Septemberhälfte - von Jochen Reinert und Henning Süssner, veröffentlicht vor kurzem in der "Volksstimme":

S.G.: ...Wir haben äußerst unterschiedliche Menschen erreicht. Besonders deutlich ist, dass viele Frauen in ATTAC aktiv sind. Viele unserer lokalen Vorsitzenden sind Frauen. Wir haben auch eine sehr gute Beziehung zu den Gewerkschaften, unter anderem zur CGT. Wir sind ganz einfach eine Bewegung für diejenigen, die sich um die Zukunft der Gesellschaft Sorgen machen. Vielleicht reagieren die Leute auch darauf, dass wir eine neue Art von Organisation sind... Und die Proteste (gegen die WTO in Seattle usw.) haben auch den Effekt, dass der Globalisierungswiderstand in zunehmendem Maße international vernetzt wird. Dabei ist natürlich das Internet von großem Nutzen. Seattle z.B. wäre ohne Internet in dieser Form nicht möglich gewesen.

V.: Wenn man ATTACs Aktivitäten in Frankreich verfolgt, fällt besonders auf, dass Intellektuelle wie Ignacio Ramonet, Bernard Cassen oder Pierre Bourdieu eine wichtige Rolle spielen. Könnten Sie das Verhältnis zwischen der Basisbewegung und den Intellektuellen näher beschreiben?

S.G.: Es ist ja in Frankreich im Gegensatz zu vielen anderen Ländern eine alter Tradition, dass sich die Intellektuellen in die Politik einmischen. Mir ist das sehr sympathisch. Für ATTAC ist der Dialog zwischen der Forschung und der politischen und sozialen Bewegung sehr wichtig. Wir haben enge Kontakte zu anti-neoliberalen Ökonomen in der gesamten Welt. Das ist eine wichtige Hilfe für unseren Kampf. Was meiner Meinung nach gerade ATTAC auszeichnet, ist jedoch weniger das Engagement der Intellektuellen, sondern der unglaubliche Wissenshunger unserer Mitglieder. Wir organisieren Studienzirkel und ambitionierte Seminare, die von "gewöhnlichen" Leuten mit einem erstaunlichen Enthusiasmus besucht werden.

V.: In den kommenden Tagen wird Prag Proteste gegen das dortige IWF-Weltbank-Treffen erleben. Was steht weiter auf dem ATTAC-Programm?

S.G.: Neben Prag ist natürlich das Spitzentreffen der EU-Regierungschefs Anfang Dezember in Nizza ein wichtiges Datum für uns. Aber wir richten unseren Blick auch wieder über Europa hinaus. Im nächsten Jahr wird im brasilianischen Porto Alegre das 1. World Social Forum von ATTAC-Brasilien und anderen Kräften organisiert werden.

Susan George warnte eindringlich vor der Entscheidung der EU im Artikel 133 seines Vertrages die bisherige Einstimmigkeits-Regel durch Mehrheitsbeschlüsse zu ersetzen. In den begleitenden Analysen wird deutlich, dass damit praktisch auch eine Vollmacht der Verhandler mit der WTO eingeschlossen ist, die sich für die demokratische Kontrolle verhängnisvoll auswirken wird.

Matthias Reichl

Pierre Bourdieu als Globalisierungskritiker

Dem französischen Soziologen Pierre Bourdieu eilt der Ruf eines "Wissenschaftsgurus" voraus. Und viele der Zuhörer bei der Wiener Konferenz "Opposition bilden!" erwarteten sich von ihm ein hochgestochenes, brillantes Hauptreferat über politische Kultur. Doch schon bei der Pressekonferenz bemerkte ich zu meiner Freude, dass er bewusst an jenen kritischen Gegenpositionen zur Globalisierung durch transnationale Finanzmächte, aber auch zu Demokratiedefizite in der EU (aber auch in herrschenden Parteien - inklusive der Sozialdemokraten) anknüpfte wie sie vor Tage vorher seine Mitstreiterin Susan George formuliert hatte.

Mit seinen Kollegen in der europaweiten Initiative "Raisons d'agir" (Handlungsbedarf) zeigte er uns die Kluft zwischen der Dynamik der Bewegungen in seinem Land auf, die auf einer jahrhundertealten, aber erneuerten Praxis von Widerstandsformen aufbauen kann, die trotz divergierender Ansichten und Konzepten in entscheidenden Bereichen gemeinsam handeln können. Daher bemüht er sich europaweit um eine Einigung der Bewegungen und will dabei eine gemeinsam aktionsfähige Struktur entwickeln. Die Debatten in den "Ateliers" machten die Schwächen einer uneinigen österreichischen Protestszene, aber auch ihr Bemühen um Kooperation spürbar. (Dokumentiert wird die Konferenz auf der website www.demokratische-offensive.at. Ich habe die wichtigsten Teile auf Band aufgenommen.).

Doch auch in Österreich gibt es schon aktive Kooperationspartner wie die Grazer "Initiative Sozialprojekte - ISOP", die in ihrem "ISOTOPIA"-Band Nr. 2000/24 "Die Augen der Herrschenden" (siehe "Buchtipps" S. 7) ausführlich die aktivierende Wirkung von Bourdieu dokumentiert hat. Neben den Wiener "Brücken für den Frieden" habe auch ich mit Bourdieu und einigen seiner Aktivisten einen Informationsaustausch geknüpft.

Im Dialog mit dem deutschen Künstler Hans Haacke stellte er 1994 unter anderem fest:

"...Hier haben wir es in der Tat mit einer Antinomie zu tun. Es gibt gewisse Existenzbedingungen für eine kritische Kultur, die nur der Staat gewährleisten kann. Kurz gesagt, wir müssen vom Staat die Mittel fordern, die die Freiheit gegenüber wirtschaftlichen, aber auch politischen Mächten, das heißt gegenüber dem Staat selbst, garantieren. Fängt der Staat erst einmal an, in seinem Kalkül und Handeln der Logik der Rentabilität und des Profits zu folgen, wenn es um Krankenhäuser, Schulen, Radio, Fernsehen, Museen oder Laboratorien geht, so ist all das bedroht, worauf das allgemeine Interesse gerichtet sein muß, dessen offizieller Bürge der Staat ist, ob man es will oder nicht.

Darum müssen die Künstler, die Schriftsteller und die Wissenschaftler, die einige der kostbarsten Errungenschaften der menschlichen Geschichte hüten, lernen, die Freiheit, die der Staat ihnen gewährt, auch gegen den Staat zu gebrauchen. Sie müssen ohne Skrupel oder schlechtes Gewissen daran arbeiten, sowohl das Engagement des Staates zu erweitern als auch die Wachsamkeit angesichts der Zugriffe des Staates zu schärfen....

... Leider sind die Bürger und die Intellektuellen auf Freiheit gegenüber dem Staat nicht vorbereitet, was zweifellos daran liegt, daß sie persönlich zu viel von ihm erwarten: Karrieren, Auszeichnungen, Gratifikationen aller Art (darunter die lächerlichsten), woraus folgt, daß der Staat sie in der Hand hat. Außerdem gibt es ein Gesetz (man könnte es das Schdanowsche Gesetz nennen), welches besagt, daß ein kultureller Produzent, je schwächer er ist und je weniger er nach den spezifischen Regeln seines Universums anerkannt ist, um so mehr auf äußere Instanzen angewiesen ist und diese in Anspruch zu nehmen neigt (je nach Ort und Zeit die Kirche, die Partei, die Finanzmagnaten oder den Staat), um sich in seinem Universum durchzusetzen. .... Das staatliche Mäzenatentum läuft stets Gefahr, die Mittelmäßigen zu fördern, die leichter zu lenken sind...."

(aus: Pierre Bourdieu/ Hans Haacke: Freier Austausch. Für die Unabhängigkeit der Phantasie und des Denkens. 1995
S. Fischer Vlg., S. 76ff) Siehe auch "Rundbrief" Nr 97 Seite 5 - 6.

Matthias Reichl

AKW Temelin strahlt - der Kampf geht weiter!

Die Schlagzeile in unserem "Rundbrief" Nr. 98 "AKW Temelin strahlt ab Mitte September" wurde leider am 11.10. mit dem Beginn der radioaktiven Kettenreaktion im ersten Block Realität (der zurzeit mit 12% Leistung im Testbetrieb läuft). Das konnten auch die gewaltfreien Blockaden der (Straßen-)Grenzübergänge in Ober- und Niederösterreich nicht verhindern. Doch ihr Ausmaß, die Ausdauer und das Medienecho mobilisierte auch die Politiker auf beiden Seiten der Grenze. So mußte der österreichische Innenminister Strasser ausdrücklich das Demonstrationsrecht in Schutz nehmen und tolerieren. Getragen wurden die gewaltfreien Aktionen nicht nur von Atomgegnern in Ober- und Niederösterreich, unterstützt von Aktivisten aus Salzburg und Wien, sondern auch von weiteren besorgten Bürgern, vor allem aus den Grenzregionen. Die - von Bauern - quergestellten Traktoren und andere Fahrzeuge machten die Grenzen für längere Zeit dicht.

Eine ausführlicher Bericht würde allein diesen "Rundbrief" füllen. Über die bisher fruchtlosen Verhandlungen von Politikern (und den Zynismus des tschechischen Ministerpräsidenten Zeman), die wenig erfolgreichen Forderungen nach Solidarität der anderen EU-Staaten (AKW-Sicherheitsbestimmungen), die unbefriedigende Anhörung zu den österreichischen Einwendungen bei einer Detailverhandlung über die Umweltverträglichkeit und die mangelnden bzw. zu späten Informationen über die bisher drei Störfälle im Primärbereich des AKWs (mit Schnellabschaltungen) - häufen sich die besorgniserregenden Meldungen. Trotzdem beteuern die Sprecher des Managements die Sicherheit der Anlagen.

Übrigens unterstützten zwei Schulklassen aus Freistadt - organisiert durch Hans Moser - mit einer speziellen website (mit Live-Video-Berichten vom Grenzübergang Wullowitz) die Berichterstattung. Mehr darüber auf der Website: www.temelin.at. Sollten - wie erwartet - die diplomatischen Hinhaltemanöver die Geduld der Atomgegner überstrapazieren, denkt man an weitere Straßenblockaden. Allerdings drohen nun vermehrt internationale Transportunternehmen mit hohen Schadenersatzklagen. (Wäre das MAI-Abkommen schon realisiert, würde diese Erpressung noch wesentlich größere Ausmaße erreichen.)

Auch wir - als Plattform-Mitglied - beglückwünschen die Oberösterreichische Überparteiliche Plattform gegen Atomgefahr zum "Konrad Lorenz-Preis für Umweltschutz" und den Geschäftsführer Josef Pühringer zu einem der "Solidaritätspreise 2000" der "Linzer Kirchenzeitung", mit dem das gemeinsame Engagement zum Schutz für Mensch und Umwelt geehrt wurde. (OÖ Überparteiliche Plattform gegen Atomgefahr, A-4020 Linz, Landstr. 31, Tel.: 0732/774275, Fax: 785602, e-mail: post@temelin.at, www.temelin.at).

Bis 19. Dezember 2000 besteht für die deutsche Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich über die Website des Bundesumweltministeriums (http://www.bmu.de) Einsicht in die Unterlagen zu 78 Bauänderungen an dem AKW Temelin zu verschaffen und entsprechende Einwände im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung vorzubringen. Wesentliche Dokumente wurden ins Deutsche übersetzt. Die Stellungnahmen sind dem tschechischen Umweltministerium in schriftlicher Form direkt zu übermitteln. Die Adresse ist ebenfalls auf der Homepage veröffentlicht. In Bayern werden die Unterlagen darüber hinaus auch in den Landratsämtern der unmittelbar an Tschechien grenzenden Landkreise ausliegen.

Übrigens wurden am 15.11. die Brennstäbe für den zweiten Block des AKW per Flugzeug aus den USA nach Brünn und von dort per Bahn nach Temelin angeliefert - ohne behindernde Proteste.

Atomtransporte und Atommülllager

Das tschechische Industrieministerium bereitet ein Auswahlverfahren für die Untersuchung von fünf Orten in Südböhmen und im Bezirk Karlovary Vary für die Tieflager des Atommülls vor, ohne dass die Bewohner darüber informiert werden. Die Fachleute haben nach den schriftlichen Unterlagen als mögliche Orte die Gemeinden Ruzena westlich von Trest im Bezirk Jihlava, Lodherov, Klenova und Kunejov im Bezirk Jindrichuv Hradec, Blatna und Chysky im Bezirk Karlovy Vary und Vlksice bei Milevsko ausgewählt.

(aus: CBL , 16.11.2000, red. M.R.)

Das mächtige russische Atomministerium (Miniatom) will den bisher verbotenen Import von ausländischem Atommüll in den nächsten Monaten durch die Änderung des Artikels 50 des Umweltschutzgesetzes ermöglichen. Atomminister Adamow möchte mit der Wiederaufbereitung oder der Endlagerung von 20.000 Tonnen Brennstäben und Atommüll aus dem Ausland bis zum Jahr 2010 mehr als zwanzig Milliarden Dollar einnehmen. Aus dem Westen gibt es z.B. Interesse der Schweizer Atomindustrie bis zum Jahr 2003 mindestens 2000t Atommüll in Russland aufzuarbeiten oder endzulagern. Russische Umweltschützer befürchten, dass aus dem "zeitweilig" ein "für immer" wird. Und dass die Regionen Majak und Krasnojarsk, die jetzt schon schwer radioaktiv verseucht sind, diese zusätzliche Belastung zu tragen haben. Sie leben in einem Land mit den weltweit meisten Atomunfällen und einem extrem sorglosen Umgang mit dem radioaktiven Gefahrenpotential. Vladimir Slivyak vom Moskauer "Ecodefense" berichtete von einem beinahe-Supergau im AKW Belojarsk (Region Swerdlowsk) bei dem nach einem Stromausfall auch die Notaggregate 36 Minuten lang versagten bis sie repariert waren. Greenpeace die Petersburger Menschenrechtsgruppe "Bürgerwacht" und mehr als 50 weitere Aktionsgruppen wollen den geplanten Atommüllimport durch einen nationalen Volksentscheid stoppen und sammelten schon 2,5 Millionen Unterschriften. Doch die bürokratischen und juristischen Hürden, die mit angeblichen Verfahrensfehlern operieren, sind nicht zu unterschätzen, wie Slivyak illusionslos feststellt. Und die entscheidenden Politiker bauen nur auf das Urteil von Wissenschaftern und Spezialisten.

(Quellen: OÖ. Nachrichten v. 25.10.2000, Ecodefense: http://www.ecoline.ru/antinuclear/eng/index.htm, redigiert v. M.R.)

Für den 18.1. war ein Atommülltransport vom süddeutschen AKW Philippsburg zur Wiederaufbereitungsanlage La Hague (Frankreich) geplant. Es wäre der erste nach zweieinhalb Jahren Pause nach dem Castor-Skandal. Die meisten Atomgegner mißtrauen dem "Atomkonsens" der deutsche Regierung und den angeblich verbesserten Sicherheitsvorkehrungen, lehnen weiterhin alle Transporte prinzipiell ab und bereiten sich auf weitere gewaltfreie Blockaden vor (Infos bei: "X-tausendmal quer - überall", Tel. 0049-4231-957566, www.x1000malquer.de, jeden Sonntag 14.30h Marktplatz Philippsburg: Sonntagsspaziergang).

Und das noch zu DDR-Zeiten angelegte unterirdische Endlager für schwach- und mittelaktiven Atommüll im Salzstock von Morsleben (relativ nahe zu Gorleben) ist - wie von Atomgegnern immer befürchtet - nun akut einsturzgefährdet. Bis zu 1000 Tonnen schwere Salzblöcke drohen auf die gelagerten Atommüllfässer abzustürzen. Die Stollen müssen nicht nur stillgelegt sondern eilig - im 3-Schicht-Betrieb - auch mit Material (Braunkohlefilterasche) aufgefüllt werden. (Vollständiger Text erhältlich im Umweltministerium, e-mail: <juergen.trittin@bundestag.de> bzw. bei der Abgeordneten von Bündnis 90/ Grüne <gila.altmann@bundestag.de>).

Matthias Reichl

Aus dem Inhalt

Seite

1 - 3 Einleitung - "Alternative Postzustelldienste"

4 - 6 Proteste in Prag - Schulden des " Südens"

- Sozialabbau im "Norden"

7 - 10 BUCHTIPPS

10 Impressum - Achtung: Adresse und Konto geändert

11 TERMINE

12 Gesetzlich sanktionierte Militärspitzel? - Nein zum Spitzelstaat! Nein zu diesem Militärbefugnisgesetz!

13 In Sorge um den Bundeskanzler;(Ge-)Denk-Pause der Regierung; Alternative Nobelpreise 2000

14 Wende in Jugoslawien - wohin?

14 ATTAC-Gründungsversammlung

14 Weltweites ATTAC-Netzwerk mit Zentrum Paris

15 Pierre Bourdieu als Globalisierungskritiker

15 AKW Temelin strahlt - der Kampf geht weiter!