Flüchtlinge

Sprachprobleme

Eines der gravierenden Probleme für Flüchtlinge in Österreich die als erstes gelöst werden müssen sind die mangelenden Kenntnisse der deutschen Sprache.

Ohne Sprachkenntnisse ist man angewiesen auf Dolmetcher sowohl für die diverse Anträge bei den Behörden, bei der Wohnungssuche, der Arbeitssuche, bei Unfällen oder Krankheiten, bei Ärzten aber auch beim Einkaufen usw...

Gerade im Krankenhaus kann es verheerende Folgen haben wenn man durch Missverständnisse falsche Medikamente oder eine falsche Behandlung erhält.

Die verschiedensten Hilfsorganisationen bieten hier kurzfristig Hilfe an. (siehe Links von Wolfgang Pirkl)

Deutschkurse

Deutschkurse sind meistens zu teuer, schwer zu finden, oft nicht an den Bedürfnisse der Flüchtlinge angepasst.

In Österreich besteht seit Jahresanfang für Migranten der Zwang Deutsch-Integrationskurse in Umfang von 100 Stunden zu besuchen. Allerdings gibt es viele Ausnahmen darunter auch für Asylbewerber und anerkannte Flüchtlinge. In Oberösterreich bieten z.B. das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI), das Berufsförderungsinstitut (Bfi), diverse Volkshochsschulen (VHS) und das Rote Kreuz offizielle Kurse an. Daneben gibt es auch manchmal noch Kurse von der Volkshilfe und anderen Hilfsorganisationen oder private Initiativen. Weitere Informationen u.a. beim Fonds zur Integration von Flüchtlingen (FIF): http://www.fif.at (Tel. 01/531226-5188) und bei der Info-Hotline des Innenministeriums: Tel.: 0810/244230 weiters in den Bezirkshauptmannschaften und Magistrate größerer Städte

Welche Schwierigkeiten muss man überwinden?

Wenn jemand noch nie eine fremde Sprache gelernt hat, stößt er oder sie auf große Schwierigkeiten und es ist de facto unmöglich sich in 100 Stunden die Sprache anzueignen.

Etwas leichter haben es Leute die schon einige Sprachen gelernt haben und solche die autodidaktisch sich verschiedene Sprachen angeeignet haben. So erzählte mir Dr. Ibrahim dass es für sie leichter war auch Deutsch zu lernen da ihr Vater Diplomat auch in Deutschland war und sie schon mindestens 4 andere Sprachen darunter Englisch und Französisch kannte.

Für LehrerInnen von Deutschkursen besteht eine große Schwierigkeit darin, dass die meisten verschiedene Lernniveaus und auch unterschiedliche Sprachkenntnisse haben. Für diejenigen, die schon geringe Kenntnisse haben, ist es manchmal langweilig wieder vom Anfang an anzufangen. Es gibt manchmal gute DeutschlehrerInnen die Kurse an die Bedürfnisse der Flüchtlinge adaptieren. Die meisten Bücher sind so nicht für alle geeignet. Für viele verwendete Ausdrücke und Wörter gibt es manchmal keine equivalente in der Muttersprache der Flüchtlinge die aus anderen Kulturen kommen. Gute Deutschkurse für Flüchtlinge müssten daher Rücksicht nehmen aus welchen Kulturkreisen diese kommen, welche Bedürfnisse sie hier haben z.B. berufliche Spezialausdrücke. Ein Artzt benötigt andere Ausdrücke wie z.B eine Verkäuferin, ein Schlosser, eine Putzfrau etc. Sehr viele in einem Spezialberuf qualifizierte Leute müssen gerade wegen fehlender Sprachkenntnisse Hilfsarbeiten verrichten.

Leider fehlt mir die Zeit noch tiefer auf das Thema einzugehen. Hinweisen möchte ich noch auf meinem Artikel Integration und Sprache (siehe Weblog) und auf einen Artikel Sprachkurse teurer als geplant

Maria Reichl (23.03.03)

Sprachkurse teurer als geplant

Geschrieben am Samstag, 15.März. @ 19:36:24 MET von Admin

Die Deutschkurse die für Ausländer mit der so genannten Integrationsvereinbarung eingeführt wurden, könnten den Migranten teurer kommen als ursprünglich geplant. Im Fremdengesetz ist eine Beteiligung des Bundes von 50 Prozent vorgesehen, allerdings nur bis zu einer Höhe von 182 Euro.

Die Kurse dürften also nur 364 Euro kosten. Ansonsten muss der Migrant mehr als 50 Prozent bezahlen. Einen so niedrigen Preis für den 100 Stunden Kurs können aber bei weitem nicht alle Institute anbieten. Unabhängig davon werden derzeit noch kaum Schulungen abgehalten.

Seit 1. Jänner müssen alle Neuzuwanderer und ausländische Arbeitnehmer, die nach dem 1. Jänner 1998 nach Österreich gekommen sind, innerhalb von vier Jahren eine Deutsch- und Landeskundeprüfung absolvieren. In den ersten 18 Monaten übernimmt der Bund 50 Prozent, danach sinkt der Anteil auf 25 Prozent. In weiterer Folge sind auch Verwaltungsstrafen bis zu 200 Euro vorgesehen.

Beim Verband österreichischer Volkshochschulen hält man es aber für ein "Ding der Unmöglichkeit", Kurse um 364 Euro kostendeckend anzubieten. Andrea Egger-Riedmüller rechnet mit einem marktwirtschaftlichen Preis von 450 bis 500 Euro. Die Mehrkosten würden also bei den Migranten liegen.

Quelle: orf.at

Aus: http://www.auslaender.at/modules.php?name=News&file=article&sid=225 (Heruntergeladen am 23.03.03 ca.17:15)

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