Jakob von Uexküll, der 1980 den "Right Livelihood Award" (besser bekannt als "Alternativer Nobelpreis") stiftete, will damit Personen und Initiativgruppen stärken, die gewaltfreien Widerstand mit praktizierten Alternativen verbinden. (Wir haben das "20-Jahr-Jubiläumstreffen" in Salzburg mitorganisiert.) Die wesentlichen Inhalte des 16 Jahre alten Textes bekräftigte Jakob auch jetzt wieder. Sein neuestes Projekt ist ein "World Future Council" das im Jahr 2003 zu arbeiten anfangen soll.

M.R.

Spuren einer anderen Zukunft


"...Diese neue Koalition ist unsere Hoffnung. Die früheren Rebellen müssen sich mit ihren neuen Erkenntnissen verbünden mit denjenigen, die am Marsch durch die Institutionen nicht zerbrochen sind. Zusammen mit unseren Alliierten in der Dritten Welt, die den trügerischen Hoffnungen an eine weltweite Wegwerfgesellschaft nicht erlegen sind, können wir vielleicht diese Erde vor Krieg, Zerstörung und Verblendung noch retten. Von den Herrschenden können wir nichts Positives mehr erwarten, denn sie sind in ihren Institutionen und in den Gefängnissen ihres veralteten Denkens gefangen. Aber wir müssen verlangen, daß sie uns nicht blockieren und gleichzeitig anbieten, ihnen zu helfen aus ihren Zellen zu entkommen.

Ob wir es schaffen, ob unsere Lösungen in der kurzen, uns verbliebenen Zeit sichtbar, verbreitet und stark genug werden, um zu überleben, das ist eine offene Frage. Aber so lange sie offen ist, müssen wir unser Bestes tun, müssen wir bereit sein alles zu riskieren; denn es geht wirklich um alles - um das Überleben der Menschheit und der Erde. Es liegt an uns, ob, wie Ernst Bloch sagte, der große Augenblick auf ein zu kleines Geschlecht trifft oder nicht. Denn die hier vorgestellten Projekte sollen vor allem zur Nachahmung anregen, nicht unbedingt auf denselben Gebieten - aber sie sollen beispielhaft zeigen, was 'einfache' Menschen machen können, um positive Veränderungen herbeizuführen. Wir leben in einer Zeit, wo es Mode ist, wie E.F. Schumacher sagte, alles skeptisch zu betrachten, was etwas von uns verlangt. Sollten wir nicht lieber skeptisch gegenüber dieser Skepsis sein, die gar nichts von uns verlangt?

Es liegt an uns, auch an Dir, lieber Leser, wenn nicht jetzt, wann denn, und wenn nicht Du, wer sonst?"

Mit diesen Sätzen von Jakob von Uexküll endet das Vorwort zu einer - leider vergriffenen - Dokumentation über "5 Jahre Alternativer Nobelpreis" (Jakob von Uexküll: Der alternative Nobelpreis. 1985 dianus-trikont Vlg., S. 11.).

Webpage der "Right Livelihood Foundation" (mit Porträts aller Preisträger): http://www.rightlivelihood.se

(Put in the internet by M. Reichl 31.08.2001)

Home